Ein wirtschaftlicher Vordenker

Vorarlberg / 26.07.2021 • 17:29 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Siegfried Engel war immer ein lebensfroher, charismatischer Mensch.
Siegfried Engel war immer ein lebensfroher, charismatischer Mensch.

Ing. Siegfried Engel – Engel Installationen Dornbirn – im Alter von 91 Jahren verstorben.

DORNBIRN Am 16. Juli starb nach einem erfüllten und schönen Leben der Seniorchef der Dornbirner Firma Engel Installationen und Ehrenschützenmeister von Dornbirn, Ing. Siegfried Engel, im Alter von 91 Jahren. Mit seiner Lebensfreude und Schaffenskraft hat er in seinem Betrieb Großes aufgebaut. Seine Menschlichkeit und seine Fürsorge für die Belegschaft bleiben unvergessen.

Sein Motto war: „Drei Dinge braucht der Mensch zum Leben: Wärme, Luft und Wasser, also Heizung, Lüftung, Sanitäre.“

Der Betrieb wurde 1938 von Matthäus Engel, dem Vater des Verstorbenen, gegründet und ist der zweitälteste Installationsbetrieb in Vorarlberg und der älteste in Dornbirn. Matthäus Engel war von 1955 bis 1969 Innungsmeister. Immer stand Engel für Handschlagqualität und beste Ausführung und immer stand und steht der Kunde im Mittelpunkt.

Bis zuletzt setzte sich Siegfried Engel für seine geliebte Heimatstadt Dornbirn in verschiedenen Gremien und Ausschüssen ein. Siegfried Engel hat für sein Leben gerne geschrieben. Über den Dornbirner Dialekt, seinen Stadtteil Schwefel, über Anekdoten aus seinem Leben, zu Geburtstagen seiner Freunde, meist in Gedichtform. Und zwei Wochen vor seinem Tod hielt er sein im Eigenverlag erschienenes Buch „I bi so gern an Dorabirar“ druckfrisch in seinen Händen.

Siegfried Engel wurde am 27. Jänner 1930 in Dornbirn-Schwefel geboren. Sein Vater Matthäus hatte ihm eine höhere Schulbildung ermöglicht, die er 1949 an der HTL-Bregenz mit der Matura abschloss. Anschließend sammelte er wertvolle Erfahrungen im Ausland. Bei seinem Aufenthalt von 1949 bis 1955 in Stuttgart war Siegfried Engel maßgeblich an der Planung der damals einzigartigen Haustechnikanlage des Stuttgarter Fernsehturms beteiligt, wobei die Zu- und Ableitungen wegen der Höhe von über 216 Meter eine besondere Herausforderung darstellten.

Im Jahre 1953 wurde ihm das Patent 176.929 für den weltweit ersten „mobilen Elektro-Heizkörper“ ELÖRA (fahrbarer ölgefüllter Elektro Radiator), damals ein absolutes Novum, heute die Grundlage für jeden transportablen Heizkörper, erteilt.

1954 erhielt Siegfried Engel die Standesbezeichnung „Ingenieur“ und arbeitete im väterlichen Betrieb, den er 1967 mit der Konzessionserteilung übernahm und sehr erfolgreich ausbaute und erweiterte.

Im August 1963 heiratete er Elfriede Hutter, 1964 wurde Tochter Susanne und 1971 Sohn Markus geboren.

Von 1970 bis 1988, also 18 Jahre lang, war Siegfried Engel Innungsmeister-Stellvertreter und wurde Vorsitzender der Prüfungskommission für die Gesellenprüfung sowie gerichtlich beeideter Sachverständiger und Mitglied beim Dornbirner Handels- und Gewerbeverein DHGV.

In die Fußstapfen seines Vaters trat er 1969 als Oberschützenmeister der Schützengilde Dornbirn. Ein schwerer Schicksalsschlag war für Siegfried Engel 1984 der frühe Tod seiner Ehefrau. Alleingestellt mit zwei Kindern und dem Betrieb blieb er trotzdem immer lebensfroh und ein charismatischer, positiver Mensch.

1996 übergab er das Unternehmen an seinen Sohn Markus, das dieser in der dritten Generation führt. Im Kreis seiner Familie erlebte er bis zuletzt ein glückliches und erfülltes Dasein. Sein großer Stolz waren seine zwei Kinder mit den Schwiegerkindern und vor allem seine fünf Enkel.

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