Nur Platz 50 für den Juli

Vorarlberg / 30.07.2021 • 18:17 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Nur Platz 50 für den Juli

In Vorarlberg war der Sommermonat bis zu einem Grad kühler als im Mittel.

schwarzach Der Juli 2021 fällt nicht nur durch Hochwasserkatastrophen auf, sondern auch durch große regionale Unterschiede. Laut vorläufiger Auswertung der ZAMG reiht er sich zwar in die 15 wärmsten Julis der Messgeschichte ein, in Vorarlberg bringt es der Sommermonat allerdings nur auf Platz 50 der Statistik. „Im Westen entsprach die Temperatur in etwa dem Mittel der vergangenen 30 Jahre, im Südosten hingegen war es der drittwärmste Juli der Messgeschichte“, verdeutlicht ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik das offenkundige Ost-West-Gefälle. In Vorarlberg war der Juli sogar um 0,5 bis ein Grad kälter als das vieljährige Mittel.

Bregenz ohne Hitzetage

Das lässt sich auch an der Zahl der Hitzetage ablesen. Als Hitzetage gelten Tage mit einer Temperatur von mindestens 30 Grad. Gesamt gesehen lagen auch die im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre, Vorarlberg bekam jedoch deutlich weniger ab. So verzeichnete Bregenz 2015 immerhin 15 Hitzetage, bis einschließlich 29. Juli 2021 gar keine. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lag die Anzahl der Hitzetage generell um 20 bis 80 Prozent unter den klimatologischen Mittelwerten. Längere Hitzewellen konnten sich auch nicht festsetzen. Dafür sorgte vorwiegend kühlere Atlantikluft, die sich äußerst hartnäckig in der Region hielt. Dafür gab es reichlich Regen, teilweise auch Unwetter.

Vor gröberem Unbill, wie dies in anderen Bundesländern, vor allem jedoch im benachbarten Deutschland der Fall war, blieb das westlichste Bundesland aber glücklicherweise verschont. Lukas Alton vom Wetterring bestätigt die Entwicklung: „Ein richtiger Sommermonat war der Juli tatsächlich nicht.“ Kein Tag, an dem es die Temperaturen über 30 Grad schafften. „Bregenz 28,2 Grad, Feldkirch 29,2 Grad“, zitiert der Wetterexperte das Höchste der sommerlichen Gefühle aus seinen Aufzeichnungen.

Hoffnung auf Mitte August

Er sieht Vorarlberg noch bis mindestens 8. August in einer eher nassen Zone. „Landmasse und Seen sind zu wenig aufgeheizt, als dass sich eine Hitzewelle etablieren könnte“, erklärt Lukas Alton. Diese Konstellation lässt vorerst auch keine stabile Hochdruckwetterlage zu. Hoffnung gibt es seinen Aussagen zufolge möglicherweise aber für die zweite Augusthälfte. „Da könnte es schon noch einmal hochsommerlich werden“, sieht Alton ein Stückchen voraus. VN-MM 

„Landmasse und Seen sind zu wenig aufgeheizt, als dass es für eine Hitzewelle reicht.“

Nina aus Höchst (l.) und Maria aus Dornbirn (oben) nahmen das Wetter wie es kam und machten das Beste daraus. Ändern lässt sich daran ohnehin nichts.  VN/Steurer
Nina aus Höchst (l.) und Maria aus Dornbirn (oben) nahmen das Wetter wie es kam und machten das Beste daraus. Ändern lässt sich daran ohnehin nichts.  VN/Steurer