Amelie (8): “Ein bisschen gern gehe ich in die Schule”

Amelie (8) und ihre Zwillingsschwestern Lisa und Hanna (6) freuen sich auf den Schulbeginn.
Buch Die drei Mädchen sind noch voll im Ferienmodus. Amelie (8) und ihre zweieiigen Zwillingsschwestern Hanna und Lisa (6) hüpfen auf dem Trampolin. Als Hanna genug vom Springen hat und ins Wohnzimmer geht, um zu malen, schließt sich Lisa an. „Die beiden machen alles zusammen. Sie sind beste Freunde“, verrät Mutter Carina Pfanner (40). Die Mädchen können nicht ohne einander sein, obwohl sie vom Wesen her grundverschieden sind. „Hanna ist ein Wildfang, klettert auf jeden Baum. Lisa ist eine kleine Prinzessin und die Gutmütigkeit in Person. Wenn Hanna was braucht, holt Lisa es.“ Weil die Zwillinge sehr eng miteinander verbunden sind, hat Amelie, die ältere Schwester, oft das Nachsehen. „Wenn ich mit Lisa spielen möchte, sagt sie, dass sie lieber mit Hanna spielt.“
Amelie hat ihren zwei Schwestern aber etwas voraus. Als angehende Drittklässlerin ist sie schon fast ein Schulprofi. Den ersten Schultag fand Amelie noch cool. „Aber wenn man die Schule länger kennt, würde man lieber wieder in den Kindergarten gehen.“ Trotzdem: „Ein bisschen gern gehe ich in die Schule.“ Amelie freut sich auf den Schulbeginn, weil sie dann mit Theo wieder Späße machen kann. „Ich bin in der Schule der Klassenclown.“ Als „Schulprofi“ konnte die Achtjährige ihren Schwestern bereits einen wertvollen Tipp geben: „Ihr müsst immer brav zuhören.“ Sie selbst freilich kann das nicht immer einlösen, „weil ich ein bisschen viel schwätze“.

Lisa (links) und Hanna sind unzertrennlich. Das wird wohl auch in der Schule so sein. VN/Serra
Ihre Schwestern, die seit ein paar Wochen jedem erzählen, dass sie in die Schule kommen, freuen sich auch auf den Schulstart. „Dann bekommen wir eine Schultüte mit vielen Süßigkeiten.“ Lisa und Hanna wollen aber auch so schnell wie möglich Schreiben, Rechnen und Lesen lernen. „Dann können wir Bücher über Tiere lesen.“
Stolz zeigen sie ihre schönen Schultaschen her, die sie schon im Februar ausgesucht haben. Aus einem „Geheimfach“ zieht jetzt jedes der Mädchen ein Foto heraus, welches sie mit Mama, Papa und Amelie zeigt. Mutter Carina schmunzelt. „Wenn Lisa und Hanna bei der Oma schlafen, nehmen sie auch ein Foto mit, meistens eines von mir“, weiß die Bucherin, dass sie den Kindern sehr viel bedeutet. Die Zwillinge würden ihre Mutter gegen keine andere eintauschen wollen. Dafür gibt es gewichtige Gründe: „Mama ist eine coole und liebe Mama. Sie ist nicht streng, kann gut kochen und auch voll gute Kuchen machen“, schwärmt Hanna in höchsten Tönen von ihrer Mutter. Lisa toppt ihre Schwester noch. „Mama ist die beste Mama auf der ganzen Welt.“

Die zwei Schwestern haben heute Morgen entschieden, „auf Zwillinge zu machen“. Beide tragen das gleiche Tüllröckchen und das gleiche T-Shirt. Auch die Frisur ist gleich: Mutter Carina musste den Zwillingen nach dem Aufstehen „Pippi-Schwänzchen mit Zöpfchen“ machen. Die 40-Jährige ist froh, dass sie die Zwillinge aus dem Gröbsten heraushat und sie nun schulreif sind. „Am anstrengendsten war das erste Jahr.“ Als der Arzt ihr vor sechs Jahren bei der Ultraschalluntersuchung die zwei Fruchtblasen zeigte und ihr zu den werdenden Zwillingen gratulierte, war sie sehr überrascht, obwohl in ihrer Familie Zwillingsgeburten schon gehäuft aufgetreten waren. „Meine Cousine und mein Onkel haben Zwillinge. Und mein Opa war auch ein Zwilling.“
Die dreifache Mutter lächelt und erzählt, wie sie ihrem Mann Richard die freudige Nachricht übermittelte. „Ich habe das Ultraschallbild auf den Tisch gelegt und ein Stamperl Schnaps dazugestellt.“ Zunächst glaubte der werdende Zwillingsvater an einen Scherz – bis Carina ihn voll aufklärte. Diese traute sich die Aufgabe zu. „Ich wusste, dass ich es schaffe.“ In der Schwangerschaft ging es ihr blendend. „Ich habe 30 Kilo zugenommen.“ In der 38. Schwangerschaftswoche wurden die Zwillingsmädchen geholt. „Es war ein geplanter Kaiserschnitt, weil Lisa falsch lag.“
