Eine Auffrischung des Kampfes gegen Corona

Vorarlberg / 15.09.2021 • 05:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Eine Auffrischung des Kampfes gegen Corona
Die Bewohner der Pflegeheime werden wieder bevorzugt geimpft. VN/Sams

Vorarlberg beginnt mit Auffrischungsimpfungen.

BREGENZ „Der einzige wirkliche Ausweg aus der Pandemie ist die Impfung“, betont Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag. Dies zeigt sich allein daran, dass neun der zehn Personen auf den Intensivstationen ungeimpft sind. Das Land wird bereits am heutigen Mittwoch in den ersten Pflegeheimen mit den Auffrischungsimpfungen beginnen. Diese sollen bis Ende September durchgeimpft sein. Risikopatienten und jene über 65 Jahre folgen auf dem Schritt, noch im Oktober werden auch die Gesundheitsberufe in die Auffrischungsimpfungen eingebunden, kündigt Wallner an.

Ab sofort ist die Anmeldung für jeden über die Webseite des Landes (vorarlberg.at/vorarlbergimpft) möglich, es werde jedoch eine Neuregistrierung notwendig sein. Hier orientiert sich das Land an den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums, betont Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (siehe Grafik rechts).

Auf der Webseite gibt es außerdem eine Abfragemöglichkeit, ab wann frühestens eine Auffrischungsimpfung empfohlen ist. Eine Priorisierung gibt es grundsätzlich nicht, jeder kann sich in dem empfohlenen Zeitraum für eine Impfung anmelden. Die Zahl der Antikörper spiele hier keine Rolle. „Es gibt keine Vorgabe des Impfgremiums, ab welchem Antikörperwert eine Auffrischung sinnvoll wäre“, betont Rüscher. Die Boosterimpfung werde den Schutz und die Gültigkeit des Grünen Pass um ein Jahr verlängern. Ansonsten läuft der grüne Pass zwölf Monate nach der Vollimmunisierung ab. Eine jährliche Auffrischungsimpfung, wie jene bei der Grippe, will Martina Rüscher in „Vorarlberg live“ nicht ausschließen.

Rüscher verwies im Gespräch bei „Vorarlberg live“ darauf, dass die Impfbereitschaft bei den „klassischen FPÖ-Wählern“ am geringsten sei. Vor allem die FPÖ-Bundespartei sende eindeutige Signale. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Vorarlberger FPÖ uns da maßgeblich unterstützt, es sind aber alle Parteien aufgerufen“, so Rüscher.

Niederschwelliges Angebot

Parallel werden die Angebote für die Erstimpfung verstärkt, sowohl mit wie auch ohne Anmeldung. „Das primäre Ziel bleibt, die 20 bis 30.000 Personen zu erreichen, die sich nicht impfen ließen“, betont Ärztekammer-Impfkoordinator Robert Spiegel. Bald kann man den Impftermin auch direkt über den praktischen Arzt vereinbaren. Mit einem einfachen Anruf beim Arzt soll der Termin für jede der drei Impfungen fixiert werden können. Eine Liste der teilnehmenden Ärzte werde bald auf medicus-online.at angeboten. Ergänzt wird das bestehende Angebot durch weitere Initiativen: Impfen lassen kann man sich bei der Käse-Prämierung in Schwarzenberg am Samstagvormittag. Der VFV und der SCRA laden am 20. September und 11. Oktober zur Impfung, jeder Teilnehmer erhält Gratistickets für das Spiel gegen Salzburg. Ab Ende September wird die Vorhalle von St. Martin in Dornbirn an Markttagen zur Impfstation. Mit dem Impfquiz des aha (aha.or.at/covid-19-impfung), Jugendliche besser zu informieren und mehr von ihnen für die Impfung zu gewinnen. Verbunden ist dies mit einem Bonuspunktesystem und Belohnungen. Den Gerüchten einer drohenden Unfruchtbarkeit will man mit einem Onlineseminar der Vorarlberger Ärztekammer am 30. September entgegenwirken.

Der Maßstab für weitere Maßnahmen bleibe die Belegung der Intensivbetten. Nach Reiserückkehrern werde nun der Schulstart für steigende Infektionszahlen sorgen. „Der Lockdown ist eine Sackgasse“, ist Wallner überzeugt. Der Ausweg bleibe die Impfung, hier habe es jeder für sich in der Hand.

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