S-18-Patt gefällt niemandem

Die Ländle-Grünen wollen Gewesslers Vorgangsweise gar nicht mehr kommentieren. Es sei alles gesagt.
Bregenz, Lustenau Ein Ja in alle Richtungen sprach Mobilitäts- und Umweltministerin Leonore Gewessler anlässlich ihres Vorarlberg-Besuches aus. Ja zu einer neuerlichen Evaluierung des Straßenprojekts CP mit einer Ostumfahrung Lustenaus, Ja aber auch zur Weiterentwicklung der von der Asfinag als Entlastungsstraße definierten Variante. Erst im Jahre 2022 soll es endgültige Klarheit über die Umsetzungsbereitschaft des Projekts geben.
FPÖ will keine Evaluierung
Die derzeitige Pattsituation löst bei einigen Gruppen Kritik aus, bei anderen eisernes Schweigen. Auf VN-Anfrage zu seiner Einschätzung der Situation meinte Umwelt-und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (62) nur lapidar: „Kein Kommentar, da ist alles gesagt.“ Damit bleibt Rauch der vom neuen Klubobmann Daniel Zadra vorgegebenen Linie treu, wonach sich die Grünen künftig in Zurückhaltung üben wollen.
Zu den Kritikern der derzeitigen Entwicklungen bei der S 18 zählt die Vorarlberger FPÖ. „Anstatt die S-18-Evaluierung sofort zu beenden, werden nun munter weiterhin Alternativvarianten geprüft, die in Wahrheit keine sind“, wird FPÖ-Verkehrssprecher Daniel Allgäuer deutlich.
Laut Allgäuer steht zu befürchten, dass die anhaltende Evaluierung das Entlastungsprojekt S 18 nicht nur verzögert, sondern letztlich auch massiv gefährdet.“
Entwicklungsstopp
Kritik anderer Art an den Vorgängen äußert Eugen Schneider, Sprecher der Umweltinitiative „Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal“. „Ehrlich gesagt, finde ich es nicht gut, dass jetzt kein Stopp aller Vorbereitungsarbeiten verfügt wurde. Wir sollten uns vor dem Hintergrund der Klimakrise in aller Ruhe andere Alternativen anschauen, statt dieses Projekt einfach weiterzuplanen“, meint Schneider. Die Initiative fordert die sofortige Einberufung des Regionalforums, um die Lage neu zu erörtern.
FFF-Bewegung empört
„Empörung“ bringt die Friday-for-Future-Bewegung angesichts des weiterlaufenden Planungsprozesses zum Ausdruck. Es sei „ein Witz, dass angesichts der Klimakrise ein ‚fossiles Großprojekt‘ wie die S 18 weiter betrieben wird“, äußert sich dazu Klimaaktivist Johannes Hartmann.
Dies zeige, dass der Landeshauptmann weder die wissenschaftlichen Fakten noch die Sorgen der Jugendlichen um ihre Zukunft ernst nehme. „Das ist eine große Enttäuschung.“, so Hartmann.


