Über den Engel von Auschwitz

Harald Walser hat das Leben von Maria Stromberger erforscht.
Schwarzach Von der Mehrerau nach Auschwitz, um zu helfen. Die Biografie von Maria Stromberger ist einzigartig im deutschsprachigen Raum, berichtet Historiker Harald Walser. Der ehemalige grüne Nationalrat hat ihr Leben in Buchform verfasst. Der Titel: „Ein Engel in der Hölle von Auschwitz“.
Er sei vorsichtig, von Vorbildern zu sprechen, erklärt er auf „Vorarlberg live“. Aber: „Diese Geschichte im Widerstand ist einzigartig in Deutschland und Österreich. Sie ist eine außerordentliche Frau. Ihre Geschichte gibt Mut.“ Stromberger hat im Sanatorium Mehrerau in Bregenz die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert. Nach ihrer Versetzung nach Polen pflegte sie auch zwei Auschwitz-Überlebende, die im Fieberwahn darüber sprachen. Am 1. Oktober 1942 ließ sie sich freiwillig nach Auschwitz versetzen.
Walser erzählt: „Sie hat vom ersten Tag an Häftlinge gerettet, ihnen unter Lebensgefahr Lebensmittel und Medikamente zugesteckt.“ Sie belieferte die Widerstandsgruppe im Lager und schmuggelte Flugblätter raus. „Es ist wichtig, solche Vorbilder zu dokumentieren, die zeigen: Auch unter solchen Bedingungen kann man etwas tun.“
Nach dem Krieg lebte sie zurückgezogen in der Heldendankstraße 15 in Bregenz. Sie starb im Mai 1957 an einem Herzinfarkt.
