Qualitätsschub für das Schnepfegger Kleinod

Das idyllische Berggasthaus Kanisfluh auf der Schnepfegg hat sich weiterentwickelt.
Mehrzweckstadel ergänzt Berggasthaus, auch Terrasse erweitert.
Schnepfau „Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber wir haben bereits die ersten Familienfeiern in unserem neuen Mehrzweckstadel durchführen können“, freut sich Josef Moosmann im Berggasthaus Kanisfluh auf der Schnepfegg, dass dieses neue Angebot auf Anhieb gut angenommen wird. Gemeinsam mit seiner Schwester Karin hat er die Coronapause genutzt, um beim Gasthaus am Übergang von Bizau nach Schnepfau einen weiteren Entwicklungsschritt zu setzen.
Mehr Platz
Zum einen wurde die Panoramaterrasse von 70 auf über 100 Sitzplätze erweitert und unter dieser Terrasse neue Personalzimmer eingerichtet. Zum Zweiten wurde das kaum genutzte alte Gebäude beim Gasthaus abgerissen und durch einen originellen Mehrzweckstadel ersetzt, für Seminare, Hochzeiten, Tauf- und andere Familienfeiern. Und um das Angebot für Familien zu unterstreichen, gibt es dazu einen Kinderspielplatz. Auch ein Kiosk für Snacks sowie Getränke- und Eisausgabe rundet das Angebot im Stadel ab. Die Eröffnung dieser Event-Location hat sich um einige Wochen verzögert, inzwischen hat der Stadel jedoch seine Feuertaufe erfolgreich bestanden, „auch wenn wir noch auf die Fertigstellung warten müssen, weil es beispielsweise bei der Solaranlage Lieferverzögerungen gegeben hat“, wie Moosmann im Gespräch mit der VN-Heimat anmerkt.
Ein historischer Boden
Doch schon jetzt ergänzt der vom Planungsbüro Johann Muxel behutsam in das Gelände eingefügte „Stadel“ das touristische Angebot auf historischem Boden. Der Übergang von Bizau nach Schnepfau war in früheren Jahrhunderten eine sehr wichtige Verbindung in den „Bregenzerwald hinter der Kanis“. Nicht von ungefähr wurde deshalb vor fast 400 Jahren eine relativ große Kapelle errichtet. Das an einem Waldrand in einer Senke eines langen felsigen Rückens gelegene Gotteshaus ist heute wieder ein beliebtes Ziel für Bergwanderer, die hier kurz innehalten. Auch Hochzeiten oder Taufen finden immer wieder statt. Zu verdanken ist dies der Initiative engagierter Bürger, die unter Federführung des früheren Bizauer Bürgermeisters Georg Übelher zum 350-Jahr-Jubiläum (1989) eine Generalsanierung der Kapelle organisierten.
Nicht nur Nachteile
Mit dem Ausbau der Straßenverbindung (L 200) im hinteren Bregenzerwald verlor der Weg über die Schnepfegg an Bedeutung. Nicht nur ein Nachteil, denn damit konnte sich abseits des Verkehrs eine Oase der Ruhe entwickeln. Wer dem Trubel und der Hektik entgehen wollte, war hier richtig. Als das traditionsreiche Gasthaus Ochsen auf der Schnepfegg vor mehr als 60 Jahren einem Brand zum Opfer fiel und nicht wieder aufgebaut wurde, sprang Josef Moosmann in die Bresche. Er erwarb den Bauernhof, den er Schritt für Schritt zum Berggasthaus Kanisfluh entwickelte. Es entstand eine Jausenstation und bald gab es die ersten Gästezimmer.
Einen großen Schub gab es 1960 bis 1963 mit der Errichtung des Rundbaus. Nach rund 20 Jahren setzte die zweite Generation – Kurt und Irma Moosmann – den Ausbau des Hauses fort. Seit 2003 führen nun die Geschwister Karin Berchtold und Josef Moosmann jun. das Berggasthaus und setzten den Ausbau und die Modernisierung fort. 2005 gab es einen weiteren großen Entwicklungssprung mit dem Umbau der alten Gästezimmer in vier Appartements. Zuletzt erfolgten Umbauten in der Panoramastube und jetzt der Neubau des Stadels und die Erweiterung der Terrasse. STP
