Bauverstöße am Arlberg führen zu ersten Strafen

Über 60.000 Euro Strafen kommen bei der Flexenarena zusammen.
Lech, Bludenz Während die Veranstalter der Weltcuprennen am Arlberg auf den Schnee von morgen warten, hatten einige kürzlich Post mit Schnee von gestern im Briefkasten. Wie der Bludenzer Bezirkshauptmann Harald Dreher den VN einen Bericht der APA bestätigt, wurden die ersten Strafbescheide nach dem Bau der Flexenarena ausgestellt. Weitere sollen in den nächsten Wochen folgen. Insgesamt kommt ein Betrag von über 60.000 Euro zusammen. Die Betroffenen haben nun vier Wochen Zeit, Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht einzulegen.
Fünf von zehn Verfahren sind abgeschlossen. Sie betreffen unter anderem die Beschneiung, die zu früh durchgeführt wurde, und das unerlaubt angelegte Schneedepot. Auch das Verfahren zur Geländeveränderung ist beendet. Die Strafbescheide zur Hütte im Ziel, zum Viehtriebsweg und zu den Flutlichtmasten sollten bald ausgestellt werden, erläutert Dreher. Details könne er nicht nennen.
Über 10.000 Euro
Der höchste Strafbescheid macht laut VN-Informationen über 10.000 Euro aus. Recherchen im August offenbarten über zehn Beschuldigte. Auch jetzt sollen es mehr Beschuldigte als Verfahren sein. Die Behörde soll bei den Strafbescheiden aber eher konservativ vorgegangen sein. Nur wenn die Chance groß ist, dass der Bescheid hält, habe man einen ausgestellt, heißt es hinter den Kulissen. Besonders schwierig bei den Ermittlungen ist die Rollenverteilung. Wird ein Strafbescheid gegen die richtige Person ausgestellt, aber in deren falschen Funktion, ist der Bescheid ungültig. Ein Verfahren musste deshalb sogar beendet und neu aufgerollt werden. In den Verfahren sind mehrere Beschuldigte involviert, teils dieselben Personen in unterschiedlichen Rollen.
Der Lecher Bürgermeister Stefan Jochum bestätigte im August, dass er Beschuldiger in zwei Verfahren ist, allerdings nicht als Bürgermeister. Er war vorher OK-Chef und Geschäftsführer der Sportstätte Lech. Der APA sagt er nun, er habe noch keine Informationen zu den Strafverfahren. Der aktuelle OK-Chef Philipp Zangerl erklärt, in Sachen Flexenarena sei alles gesagt. Über Einsprüche werde man noch entscheiden.
Die Veranstalter und die Gemeinde blicken nach vorne. Für das Rennen heuer habe man sowohl die Flächenwidmung geändert als auch die Baubewilligungen für die Fundamente und die Zielhütte erteilt. Jetzt fehlt noch der Schnee.
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