Alte Kirche festlich wiedereröffnet

Pfarrgemeinde feierte nach längerer Zeit wieder einen Gottesdienst im innen renovierten Gotteshaus.
GÖtzis Die Pfarrgemeinde Götzis feierte nach der Innenrenovierung mit einem festlichen Gottesdienst am Samstag die Wiedereröffnung der Alten Kirche. Pfarrer Rainer Büchel freute sich über das „wunderschöne Resultat, das die Erwartungen beinahe übertrifft“. Er bedankte sich außerdem bei den zahlreichen Götznerinnen und Götznern, die dieses Projekt mit ihren großzügigen Spenden unterstützt haben.
Für die noch bevorstehende Außenrenovierung bittet die Pfarrgemeinde weiterhin um kräftige Unterstützung – und bedankt sich in diesem Zuge auch bei der öffentlichen Hand, die etwa die Hälfte der Kosten getragen hat und damit zeigen würde, dass ihr die Alte Kirche wichtig ist.

Ins Heute übersetzen
Die feierliche Messfeier wurde vom Pfarrkirchenchor Götzis musikalisch umrahmt. Für das Evangelium wurde die Rede vom Weltgericht gewählt (Matthäus 25,31–46), nachdem das Kernstück der Renovierung die Wiederherstellung der wertvollen Fresken aus der Renaissance, wo Himmel und Hölle für heutige Begriffe sehr drastisch dargestellt sind, war. Pfarrer Rainer Büchel übersetzte die alten Bilder in die Gegenwart. Der deutlich sichtbare Höllenschlund, der die armen Seelen verschlingt, ist für ihn ein Bild dafür, dass wir heute auch von vielen Dingen wie Arbeit, Erwartungen anderer, Handy oder Verlust der Freiheit und Freude „verschlungen“ werden.
Nach dem Gottesdienst, bei der Agape, konnten die Fresken genauer studiert werden. Kunsthistoriker Markus Hofer sagt zur Renovierung: „Der erste Blick zeigt: Es hat sich gelohnt. Die Fresken sind jetzt farbiger, haben mehr Kontur und wirken plastischer. Deutlich wird das an der Chorbogenwand, vor allem im spannenden Bereich der Hölle. Da war vieles wie verwaschen, sehr undeutlich und kaum als Szenerie wahrnehmbar. Jetzt kommen die Figuren und die verzweifelten Gesichter wesentlich stärker zum Ausdruck.“

Arbeiten gehen weiter
Martin Heinzle vom Pfarrkirchenrat erläutert die drei Bauetappen der Alten Kirche: erstens die Trockenlegung des Mauerwerks außen samt Putzerneuerung des Sockels 2020; zweitens die Putzerneuerung des Sockels innen, die Renovierung der Elektroinstallationen und Beleuchtung, das Ausmalen des Kircheninnenraums und die Restaurierung der Fresken 2021; drittens die Renovierung der Fassade und der Fenster, die 2022 erfolgen soll.
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