Großes Bemühen um mehr Energieeffizienz

Vier Gemeinden im Bezirk wurden für ihren Einsatz zur Energieautonomie ausgezeichnet.
Bezirk Seit 1998 gibt es das e5-Landesprogramm in Vorarlberg. Über 500 e5-Teammitglieder in 51 e5-Gemeinden arbeiten kontinuierlich daran, die Ziele der Energieautonomie zu erreichen. Dabei stellen sie sich alle vier Jahre einem Audit und einer Kommission, wobei Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“. Heuer wurden zehn Gemeinden neu bewertet, die gemeinsam auf 40 „e“ kamen. Darunter waren mit Bludesch und Gaschurn-Partenen (3 „e“) sowie Ludesch und Nüziders (4 „e“) auch vier Gemeinden aus dem Bezirk Bludenz.
Nüziders gewinnt ein „e“ dazu
Nüziders gelingt dabei erstmals der Sprung vom dritten aufs vierte „e“. Die Sonnenberggemeinde steigerte ihre Wertung unter anderem durch die Umsetzung vorbildhafter Gebäude und Anlagen. Nach der umfassenden Generalsanierung der Mittelschule konnte 2021 nun auch der Bildungscampus Nüziders seiner Bestimmung übergeben werden. Die Gebäude erfüllen höchste Kriterien in Sachen Klimaschutz und Ökologie. So konnten beachtliche 950 von 1000 Punkten beim Kommunalen Gebäudeausweis (KGA) erzielt werden. Herausragend war etwa der Beschluss zu „Mission Zero“: neben dem Bezug von Ökostrom hat die Gemeinde 2021 auch den Grundsatz gefällt, bei ihren kommunalen Gebäuden und Anlagen bis 2030 emissionsfrei zu sein. Dennoch anfallende CO2-Emissionen werden jährlich für Klimaschutzprojekte zweckgewidmet. Dazu Bürgermeister Peter Neier: „Unser langjähriges Engagement im e5-Landesprogramm zeigt sich durch vorbildliche Projekte,wie beispielsweise den neuen Bildungscampus. Mit dem Beschluss Mission Zero Nüziders haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt und möchten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.“

Ludesch hält hohes Niveau
Nüziders’ Nachbargemeinde Ludesch hält die Wertung von vier „e“ aufrecht. Besonders gefiel das Jugendschwerpunktprojekt, das die Gemeinde in der Energieregion Blumenegg initiierte. Dort wurden Jugendliche mit vielen Aktionen für e5-Themen begeistert: E-Mobilitätstag, Klimakochkurse und vieles mehr. Mit drei neuen Fahrradservicestationen sowie 180 neuen Fahrradabstellplätzen in der Energieregion Blumenegg wurde auch dem Radverkehr große Bedeutung beigemessen. „Durch die Zusammenarbeit in der Energieregion Blumenegg verlieren wir den regionalen bzw. globalen Kontext der aktuellen Herausforderungen Klimaschutz und Klimawandelanpassung nicht aus dem Blick“, kommentiert Bürgermeister Martin Schanung die Bemühungen der Regio Blumenegg.
„Mit dem Beschluss Mission Zero haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt.“
Peter Neier, Bürgermeister Nüziders
Bludesch bleibt konstant
Dazu zählt auch die Gemeinde Bludesch, die ihre 3 „e“ gekonnt hält. Sie überzeugte unter anderem mit dem Kindercampus, der 2019 fertiggestellt wurde. Der Umbau sowie die Erweiterung des Gebäudekomplexes fanden unter Berücksichtigung höchster ökologischer und energetischer Kriterien statt. Aufgrund der Erweiterung der PV-Anlage und des Einsatzes einer Grundwasserwärmepumpe stammen nun übrigens 66% des Energieverbrauchs aller Gemeindegebäude aus erneuerbaren Energieträgern. Als Teil der „KLAR (Klimawandelanpassungsregion) im Walgau“ setzt die Gemeinde bei ihren kommunalen Gebäuden zudem auf Dachbegrünung. „In Bludesch möchten wir Zukunft gestalten. Deshalb achten wir darauf, welche Entscheidungen getroffen werden und versuchen das Bestmögliche für unsere Bürger umzusetzen. Mit dem e5-Programm haben wir einen wichtigen Leitfaden, der uns auf diesem Weg unterstützt,“ so Bürgermeister Martin Konzet.

„Wir achten darauf, die bestmöglichen Entscheidungen für unsere Bürger umzusetzen.“
Martin Konzet, Bürgermeister Bludesch
Gaschurn verliert ein „e“
Gaschurn-Partenen kommt neuerdings auf 3 „e“, verliert somit ein „e“. Die Kommission zeigte sich dennoch beeindruckt: Die entstehende Abwärme aus dem Kraftwerk Kops II wird an die angeschlossenen Liegenschaften im Ort geliefert und für die Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. Das sind 100 Prozent nachhaltige Wärme für Gaschurn-Partenen. „Die Erzeugung von sauberem Strom aus Wasserkraft hat bei uns in Gaschurn-Partenen bereits lange Tradition. Die Nutzung der daraus entstehenden Abwärme für die Wärmebereitstellung im Ort ist nun ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Energieautonomie“, sagt Bürgermeister Daniel Sandrell. Positiv bewertet wurde auch die nachhaltige Erreichbarkeit der Tourismusgemeinde: Neben dem gut ausgebauten Radroutennetz sowie dem ausgezeichneten ÖPNV-Angebot kommt der Gemeinde auch das regionale Anrufsammeltaxi „ko&go“ diesbezüglich zugute.

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