Ansprechpartner vor Ort in Bregenzer Stadtteilen

Vorarlberg / 04.11.2021 • 16:30 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Zahlreiche Anfragen gab es zu beispielsweise zu einer autofreien Innnenstadt.
Zahlreiche Anfragen gab es zu beispielsweise zu einer autofreien Innnenstadt.

Stadtteilvertreter berichten von ihrer Tätigkeit für die Bürger.

Bregenz Eine der ersten Initiativen von Bürgermeister Michael Ritsch war die Einführung sogenannter Stadtteilvertreter bei der ersten Sitzung der Bregenzer Stadtvertretung unter seinem Vorsitz am 19. November 2020. Sie sollten vor Ort als direkte Ansprechpersonen für die Bevölkerung und ihre Anliegen tätig werden.

Die Stadtteilvertreter waren nicht als dezentrale Bürgerservicestelle der Stadtverwaltung gedacht und ersetzten auch nicht die Gemeinwesenarbeit oder Tätigkeiten wie z. B. jene des Lebensraums Bregenz. „Sie sind jedoch ein wichtiges Verbindungsglied zwischen den zahlreichen Menschen mit ihren vielfältigen Bedürfnissen und der höchsten politischen Ebene der Stadt“, so Ritsch damals.

Einteilung nach Wahlergebnis

Die Einteilung der elf Stadtteile orientierte sich an den Kindergartensprengeln. Dem Ergebnis der Gemeindevertretungswahlen entsprechend entfielen vier davon auf die ÖVP, drei auf die SPÖ, zwei auf die Grünen und je einer auf die FPÖ und die Neos. Alle Stadtteilvertreter sind Mitglieder der Stadtvertretung und im Ausschuss für Stadtteile organisiert. Bedingt durch die Coronakrise und die Kontakt-Einschränkungen gab es zwar Anlaufprobleme, inzwischen sind die Stadtteilvertreter aber wichtige Ansprechpersonen für die unterschiedlichsten Wünsche und Bedürfnisse der Quartiere geworden.

Zebrastreifen und Gehsteige

„Vor allem werden Anliegen, die Wohnen betreffen, aber auch Anregungen, wie fehlende Zebrastreifen, an mich herangetragen“, so Savas Kaplan, zuständig für das Quartier „Blumenegg“. „Ich bin bei den Wahlen im Vorjahr zum ersten Mal im Team Michael Ritsch angetreten und für mich ist noch vieles neu.“ Eines von vielen Anliegen, das an Savas Kaplan herangetragen wurde, ist ein fehlender Gehsteig. Im Bereich vom Bahnübergang bis zur Vogewosi-Siedlung „In der Braike“ müssen Fußgänger auf die Straße ausweichen. Durch die scharfe Kurve beim Bahnübergang ist die Straße nur schwer einsehbar und so entstehen gefährliche Situationen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autos. Anrainer stellten die Frage, ob es Überlegungen zur Verkehrsberuhigung gibt oder gar Planungen für einen Gehsteig in diesem Bereich. „Leider ist es nicht immer möglich, Anliegen schnell zu erledigen“, bedauert Savas Kaplan.

Direkter Kontakt wichtige Aufgabe

„Ich habe mit vielen Weidachern und Weidacherinnen in den letzten Monaten Gespräche geführt und halte Kontakt zu Organisationen wie dem Verein ,d’Weidacher‘ oder dem Elternverein. Das Echo ist durchwegs positiv, auch wenn pandemiebedingt anfangs kaum persönliche Treffen möglich waren. Der direkte Kontakt zu den Bürgern sollte ja unsere wichtigste Aufgabe sein“, so Sandra Braito (Grüne Bregenz). „Viele Anliegen betrafen Verkehrsprobleme: Zu schmale Gehsteige, unübersichtliche Schutzwege, Elterntaxis vor der Schule oder auch die Schneeräumung von Gehsteigen und Radwegen. Nach vielen Jahren konnten wir das Verkehrschaos vor der Schule Weidach in Angriff nehmen. Ich habe mich als ersten Schritt um eine Einbahnregelung gekümmert. Parkplätze wurden versetzt und auch einige aufgelassen“ berichtet sie von ersten Erfolgen. „Ein Anliegen, das den Weidachern seit Jahren unter den Nägeln brennt, ist eine eigene Apotheke. Da bin und bleibe ich dran.“ Wertvoll ist für sie der parteiübergreifende Austausch mit den Kollegen im Ausschuss für Stadtteile.

Michael Sagmeister (neos plus) kümmert sich um die Anliegen der Bewohner „im Dorf“: „Die Probleme sind vielfältig und oft herausfordernd, denn ein Problem darzustellen ist einfach, eine Lösung zu finden aber oft eine schwierige Aufgabe. Die Verwaltung in Stadt und Land braucht oft länger, als es die Bürger verstehen wollen. Zahlreiche Anfragen gab es zu einer autofreien Innnenstadt (Kirchstraße), zu Verkehrsregelungen und fehlenden Fußgängerübergängen, zu Schutzbauten vor dem Friedhof St. Gallus und zu Verkehrsbehinderungen durch den immensen Verkehr zu Schulbeginn.“

Verkehrsberuhigten Zone im Dorf

„Ein konkretes Anliegen betraf auch eine von vielen Familien mit Kindern bewohnte Straße und den Wunsch, sie wieder vermehrt den Kindern zurückzugeben. Bei einem gemeinsamen Spaziergang durchs Dorf wurden viele Anliegen besprochen und zum Schluss eben diese Straße angeschaut. Daraufhin sammelten die Bewohner viele Unterschriften und wir übergaben diese zusammen dem Bürgermeister und dem zuständigen Stadtrat. Das Projekt einer verkehrsberuhigten Zone im Dorf wird jetzt geprüft“ so Sagmeister und fügt hinzu, „die Arbeit als Stadtteilsprecher ist zwar aufwendig und intensiv, macht aber am Ende sehr viel Freude und man bekommt den Glauben wieder zurück, dass Politik für die Menschen da ist. Diese persönlichen Spaziergänge gibt es jetzt regelmäßig und helfen sehr, die Anliegen direkt aufzunehmen und Probleme vor Ort zu besprechen.“ Fst

Auch das Verkehrsproblem vor der Schule Weidach wurde in Angriff genommen.
Auch das Verkehrsproblem vor der Schule Weidach wurde in Angriff genommen.

Nächste Sprechstunden der Stadtteilvertreter

Am Mittwoch, dem 10. November, finden von 17.30 bis 19 Uhr in den einzelnen Quartieren wieder Sprechstunden der Stadtteilvertreter statt.

Fluh Peter Vögel, Feuerwehrhaus Fluh

Achsiedlung/Brachsenweg Berndt Pfeifer, Stadtteilbüro Schendlingen, Achsiedlungsstr. 43a

Schendlingen Nina Alagöz, Gemeinschaftshaus Vorkloster, Schendlingerstraße 36a

Mariahilf Sandra Küng, Stadtteilzentrum Mariahilf, Clemens-Holzmeister-Gasse 2

Braike/Mehrerau Gerhard Mattei, Veranstaltungsraum „vis-à-vis“, Sägerstraße 2

Blumenegg Savas Kaplan, Gemeinschaftsraum Blumenegg, Vorklostergasse 60f

Riedenburg Monika Mair-Fleisch Feuerwehrhaus Rieden, Dorf Rieden 15

Weidach Sandra Braito, Hotel Schwärzler, Landstraße 9

Im Dorf Michael Sagmeister, Pfarrbücherei St. Gallus, Kirchplatz 1

Oberstadt/Pfänder Elisabeth Schäfer, Bürgerhaus, Belruptstraße 1

Innenstadt Philipp Kuner, Rathaus

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.