Wie es um die Auszahlung der Familienbeihilfe steht

Vorarlberg / 07.11.2021 • 17:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Wie es um die Auszahlung der Familienbeihilfe steht
Noch immer sei der Kontakt mit Sacharbeitern am Finanzamt eine Herausforderung. Die Anträge auf Familienbeihilfe wurden jedoch abgearbeitet. VN/Paulitsch

Vorarlberger warteten teilweise Monate auf die Auszahlung der Beihilfe.

Schwarzach Die Familienbeihilfe ist für viele nicht nur ein nettes Zubrot. Manche Familien benötigen jeden Cent, um über die Runden zu kommen.

Außerdem gibt es ohne Familienbeihilfe kein Kinderbetreuungsgeld, was für Familien existenzbedrohend sein kann. Wie die VN berichteten, erhielten manche Familien heuer zum Teil Monate lang keine Beihilfe. Hilfsorganisationen mussten für den Staat einspringen, auch die VN-Sozialaktion Ma’hilft unterstützte zusammen mit der Caritas betroffene Familien.

Nun scheint der Rückstand abgearbeitet zu sein, gibt das Finanzministerium den VN bekannt. Institutionen bestätigen das.

Keine Fälle mehr bekannt

Jetzt aber wirklich. Als die VN im Sommer über verzögerte Auszahlung der Familienbeihilfe berichteten, schaltete sich die Landespolitik ein. Schon am 17. August berichtete ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück, dass 95 Prozent der Fälle erledigt seien. Am 16. September beteuerte ein Sprecher des Finanzministeriums auf VN-Anfrage, dass alle Anträge abgearbeitet sind. Nun, im November, bestätigt das auch Landeshauptmann Markus Wallner. Es gäbe praktisch keine Fälle mehr, sagt er. Vorarlbergs Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch bestätigt: “Wir haben auch für andere Institutionen Familien betreut, die vier Monate und länger gewartet haben. In den letzten Wochen haben wir solche Fälle nicht mehr bekommen. Es gab viele Betroffene und es hat sehr lange gedauert.” Nun sei man in der Phase der normalen Bearbeitungsdauer angekommen.

Der Grund für die Verzögerung: 2020 wurden die Anträge aufgrund von Corona automatisch verlängert, womit sie 2021 fällig wurden – zusammen mit den neuen Anträgen. Das Finanzamt musste heuer im ersten Halbjahr 330.000 Anträge prüfen. Das sind fast so viel wie im kompletten Jahr 2019.

Caritas-Direktor Walter Schmolly betont: “Es hat länger gedauert als gedacht. Aber jetzt scheint es erledigt zu sein.” Die Caritas hat gemeinsam mit Ma’hilft 128 Vorarlbergern in 28 Familien unter die Arme gegriffen, um die Wartezeit zu überbrücken. Finanzminister Gernot Blümel entschuldigt sich: “Falls es bei Anträgen auf Familienbeihilfe über den Sommer zu längeren Wartezeiten gekommen ist, bedaure ich das sehr und bedanke mich bei den Bürgern für ihr Verständnis.” Ein weiteres Problem scheint hingegen noch zu bestehen, wie Michael Rauch berichtet. “Wir hören, dass er Kontakt mit dem Finanzamt und den Sachbearbeitern immer noch eine Herausforderung ist.”

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