Stilvolle Wiedergeburt des einstigen Geburtshauses

St. Josefsheim erstrahlt nach einem Jahr Umbauzeit in neuem Glanz.
Schruns Einige Jahre ist das St. Josefsheim in Schruns bzw. Teile davon leer gestanden. Nun wird das einstige Geburtshaus im Herzen der Montafoner Marktgemeinde von der Silvretta Montafon einer neuen Verwendung zugeführt und gleichsam zu neuem Leben erweckt.
Seit Dezember 2020 laufen die Arbeiten an der aufwendigen Sanierung bzw. Restaurierung des geschichtsträchtigen Gebäudes. Vor Beginn der Arbeiten standen Bauleiter Heinz Fleisch und Projektleiter Christian Pfister vor der großen Herausforderung, die bestehende, massive und klein strukturierte Bausubstanz zu erhalten und eine zeitgerechte und langfristige Nutzung sicherzustellen. Alle am Projekt Beteiligten – darunter vor allem Silvretta Montafon GF Peter Marko, Gastro-Chef Markus Stemer, Hostel-Chef Tomas Giebl, Heinz Fleisch und Christian Pfister – verfolgten ein gemeinsames Ziel: Aus dem historischen Haus, mit dem verantwortungsvollen und behutsamen Rückblick auf das was war, einen neuen und jungen Ort der Begegnung zu schaffen.

Positive Rückmeldungen
Ein Teil des neuen St. Josefsheims konnte inzwischen bereits eröffnet werden, zumindest inoffiziell. „Die Eröffnung des neue Restaurants wäre eigentlich für 26. November geplant gewesen. Da hat uns der neuerliche Lockdown aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, informiert SiMo-Chef Peter Marko. Das Soft-Opening fand bereits am 11. November statt. Zwei Wochen lang standen der Betrieb und das Konzept somit auf dem Prüfstand. Mit den ersten Rückmeldungen ist der SiMo-Chef äußerst zufrieden: „Wir konnten einen guten Mix aus jungen und älteren Gästen bei uns begrüßen. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv.“
Die Gastlichkeit und das Miteinander stehen im neuen Restaurant im Vordergrund. Die offene Küche lädt Gäste dazu ein, den Köchen bei ihrer Arbeit genau auf die Finger zu schauen und Daniel Sperber, dem Küchenchef, ihre kulinarischen Wünsche zuzurufen. Um das Wohl der Gäste kümmert sich außerdem Restaurantleiter Mario Schmoll, beides sind langjährige Mitarbeiter der Silvretta Montafon Gastronomie. Die Speisekarte ist klein und fein und ausschließlich online abrufbar. Zudem spiegelt sie die Entwicklung von der kirchlichen Institution zum modernen St. Josefsheim: Brot, als traditionelles Nahrungsmittel, und Bowls, als modernes Gegenüber. „Es macht mich stolz, dem ehrwürdigen Haus, in dem ich geboren bin, gemeinsam mit meinem Team wieder Leben einzuhauchen“, freut sich der Schrunser Markus Stemer über das neue Gustostück der SiMo.
Gemütlicher Biergarten
Die verschiedenen Räume im denkmalgeschützten Haus bieten verschiedenste Sitzmöglichkeiten - vom normalen Tisch, über Stehtische bis hin zu gemütlichen Sesseln oder der feinen Ofenbank ist alles dabei – auf denen für 120 Personen Platz ist. Über ebensoviele Sitzmöglichkeiten verfügt der großzügige Außenbereich. Zudem wurden vor dem St. Josefsheim acht große Kastanienbäume gepflanzt, die im SB-Biergarten im Sommer wohligen Schatten spenden werden.

64 Schlafkojen für Junge
Noch nicht ganz abgeschlossen sind die Arbeiten in den beiden Obergeschossen. Dort ist man aktuell noch mit dem Einbau der Möbel beschäftigt. Nach Ende des Lockdowns und somit exakt ein Jahr nach Baubeginn wird das neue Hostel, das erste seiner Art im Montafon, im ersten und zweiten Stockwerk die Türen öffnen. In den 13 Zimmern stehen 64 Schlafkojen für Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung. Mit dem neuen Konzept wollen die Projektverantwortlichen die jüngeren Generationen wieder in den Mittelpunkt stellen und ihnen leistbares Wohnen auf Zeit, mitten im Zentrum und mit direktem Zugang zum Skigebiet ermöglichen.
Die Zimmer sind im Retrolook gehalten. „Die Schlafplätze lassen sich mit einem Vorhang abtrennen. Die dazugehörigen Kästen sind absperrbar“, informiert Marko beim VN-Lokalaugenschein. Gemeinschaftsräume, Küche, Sanitärbereiche sowie ein Ski- und Raddepot runden das keineswegs spartanische Angebot ab. „Wir freuen uns, mit diesem Projekt den Nachwuchs zu fördern und vor allem den ganz jungen Menschen eine in Vorarlberg einzigartige Unterkunft zu bieten“, so Hostel- und Hotelleiter Tomas Giebl.
Besonderes Kleinod
Ein besonderes Schmuckstück ist zudem die runderneuerte Kapelle. Dieser wurde vom Südtiroler Restaurator Markus Pescolle in mühevoller Kleinarbeit wieder zu neuem Glanz verholfen. So wurden etwa Rosetten und Malereien freigelegt und auch der Fußboden runderneuert. Somit steht einer Nutzung für Tauffeiern, aber auch kleinere Trauungsgottesdienste oder Goldene Hochzeiten nichts im Weg. „Im Restaurant gegenüber könnte die Festgemeinde dann auch gleich verköstigt werden“, merkt Marko an. VN-JS
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