Warum 65.000 Schmerzpatienten hoffen dürfen

Vorarlberg / 06.12.2021 • 05:50 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
<p class="caption">Viele Menschen werden häufig von unerklärlicheb Schmerzsymptomen geplagt. Eine Ursache zu finden, ist oft sehr schwierig. Das Schmerzboard soll Diagnose und Therapie erleichtern. <span class="copyright">Adobestock</span><span class="marker"><br></span></p>

Viele Menschen werden häufig von unerklärlicheb Schmerzsymptomen geplagt. Eine Ursache zu finden, ist oft sehr schwierig. Das Schmerzboard soll Diagnose und Therapie erleichtern. Adobestock

Schmerzboard wird leichter zugänglich gemacht.

Dornbirn Im Juli kündigte Manfred Brunner, noch bis Ende 2021 Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses, eine Neuorganisation des Schmerzboards an. Es war schon vorher von den niedergelassenen Ärzten kaum angenommen und im Zuge der Pandemie dann gänzlich eingestellt worden. Brunner berichtete von höchsten zehn Fällen im Jahr, die zuletzt über das Schmerzboard im Landeskrankenhaus Hohenems behandelt wurden. „Wir sind jedoch bereit, für eine gute Lösung mehr Geld in die Hand zu nehmen“, sagte der ÖGK-Chef damals. Jetzt ist das „Schmerzboard neu“ auf Schiene und soll 2022 starten. Finanziert wird das auch vom Land, der Ärztekammer und der Krankenhausbetriebsgesellschaft getragene Projekt über den Innovations- und Zielsteuerungsfonds der ÖGK, die Kosten für drei Jahre belaufen sich auf 180.000 Euro. „Geht doch“, äußerte sich Manfred Brunner zufrieden.

Zu großer Aufwand

Im Schmerzboard beraten sich Ärzte verschiedener Disziplinen über die Therapie von Patienten mit komplexen Schmerzdiagnosen. Eine Evaluierung des bisherigen Schmerzboards zeigte allerdings nicht nur eine geringe Zahl von Zuweisungen, wenngleich die Ergebnisse aus dem Schmerzboard positiv bewertet wurden. Die Mediziner beklagten auch einen zu großen Aufwand für die Vorbereitung eines Falls zur Präsentation. Deshalb soll der Zugang für Patienten niederschwelliger werden, während die zuweisenden Ärzte Unterstützung bei der organisatorischen Abwicklung erhalten. Parallel dazu wird das bestehende multidisziplinäre Netzwerk zur zielgerichteten Versorgung entsprechend den Empfehlungen des Schmerzboards weiterentwickelt. Allenfalls fehlende – auch nichtmedizinische – Angebote zur Versorgung von chronischen Schmerzpatienten werden erhoben, damit dem Schmerzboard bei der Erarbeitung von Empfehlungen eine umfassende Liste möglicher Versorgungsangebote zur Verfügung steht.

65.000 Betroffene

Chronische Schmerzen sind oft nur schwer behandelbar und können Betroffene auf einen langen Leidensweg führen. In Vorarlberg wird ihre Zahl auf rund 65.000 geschätzt. „Es war uns deshalb wichtig, dass das Schmerzboard am LKH Hohenems weiterhin für den niedergelassenen Bereich zugänglich bleibt“, betonen Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Manfred Brunner. Beide erwarten sich von der Neuorganisation, dass künftig mehr Patienten geholfen werden kann.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.