Kampf gegen Tod auf der Straße

Vorarlberg / 20.01.2022 • 19:32 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (r.) unterstützt die Anliegen.
Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (r.) unterstützt die Anliegen.

Teilerfolg mit Petition für Eltern-Initiative im Dornbirner Stadtteil Haselstauden.

Dornbirn Knapp 1000 Unterschriften kamen für eine Petition zusammen, in der sichere Schulwege in Dornbirn-Haselstauden gefordert werden. Initiator ist der Kinderarzt Harald Geiger. Ihm und seinem Anliegen haben sich auch Eltern von Schul- und Kindergartenkindern angeschlossen. Es geht um drei ungeregelte Schutzwege im Zentrum von Haselstauden, die laut Geiger eine immense Gefahr für Fußgänger darstellen. Als Mängel listet er stehende Autos, welche die Sicht verstellen, fehlende Markierungen und eine unzureichende Beleuchtung auf. „Es kam auf diesen Schutzwegen auch schon zu schweren Unfällen und sogar Todesfällen“, berichtet der Arzt von dramatischen Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld. Diesem Risiko soll niemand mehr ausgesetzt sein, weder Erwachsene und vor allem nicht die Kinder, die dort Volksschule und Kindergarten besuchen.

Auffälligere Markierung

Die Petition soll dem Verlangen nach einer umfassenden Entschärfung der Gefahrenstellen Nachdruck verleihen, und sie tat es schon. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann sagte bei der Übergabe der Unterschriften Maßnahmen zu, die kurzfristig umgesetzt werden können. So erhält etwa der Schutzweg vor der Schule eine auffälligere rot-weiße Markierung. Zusätzlich kommt in diesem Bereich eine freiwillige Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30. Harald Geiger zeigt sich mit dem Erreichten zufrieden: „Es ist erfreulich, dass die Stadt hier Verantwortung übernimmt und ehrliches Interesse an einer Verbesserung der Situation besteht.“ Weitere Adressaten der Petition sind Land und Bezirkshauptmannschaft.

Im Zentrum von Haselstauden sind auf einer Länge von 250 Metern drei Schutzwege angelegt. Sicherheit gewährleistet keiner der Übergänge. „Neben einer geeigneten Bodenmarkierung braucht es eine ausreichende Beleuchtung und Kennzeichnung sowie ein verkehrsberuhigtes Umfeld, damit sich alle Verkehrsteilnehmer sicher fühlen können“, sagt Harald Geiger. Er sieht Stadt und Land in der Pflicht: „Es benötigt kurzfristige Taten jetzt und in der Zeit während des Umbaus im Rahmen der Kindergartensanierung sowie eine langfristige Lösung für alle Bewohner.“

Park- und Halteverbot erwünscht

Unter anderem wünschen sich die Eltern ein Park- und Halteverbot im Schulumfeld, insbesondere auch bei der Tabaktrafik vor der Kirche. Die Betreiberin ist laut Geiger ebenfalls an einer solche Maßnahme interessiert. Der Schutzweg vor der Kirche sollte überhaupt aufgelassen werden: „Hier ist die Mindestfrequenz beziehungsweise der Mindestabstand zu anderen Schutzwegen nicht gegeben“, lautet die Argumentation. Harald Geiger verweist noch auf die Schulwegunfälle, von denen sich ein Fünftel auf Schutzwegen ereignet, das gelte vornehmlich für ungeregelte. Seine Ansage: „Wir treten für sicher gestaltete Schutzwege, eine verkehrsberuhigte Zone und ein sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer in Haselstauden ein.“

So trist sieht der Schutzweg vor der Schule aus.
So trist sieht der Schutzweg vor der Schule aus.
Desolat und ziemlich abgenutzt präsentiert sich der Schutzweg auf der Landesstraße, über den täglich zahlreiche Kinder gehen müssen.  vn/hartinger
Desolat und ziemlich abgenutzt präsentiert sich der Schutzweg auf der Landesstraße, über den täglich zahlreiche Kinder gehen müssen.  vn/hartinger