Turnertalente von morgen entdecken und fördern

Wer als Kunstturner erfolgreich sein will, muss früh damit beginnen. Bei den Bambinos der Turnerschaft Lustenau in der Turnhalle Widum wird eifrig geübt.
Lustenau „Die Turner erhalten leider nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie früher“, beginnt Kunstturnlehrerin Monika Vetter zu erzählen. Es gab Zeiten, da wurden die Turner nach einem erfolgreich bestrittenen Wettkampf mit Fahnen, Musik und großem Tamtam am Bahnhof empfangen. „Das ist schon lange her“, weiß sie. Eigentlich schade. Denn bei den Lustenauer Turnern liegt viel Potential, wie die zwei Trainerinnen Monika Vetter und Pamela Kremmel wissen. Sie unterrichten zweimal wöchentlich die Kunstturnerbuben zwischen vier und sechs Jahren in der Turnhalle Widum. Ihre Begeisterung für diesen Sport ist für die Kleinsten ansteckend.
Ohne Kraft geht nichts
„Viele Kinder kommen zur ersten Turnstunde und gehen davon aus, dass sie in einer Woche einen Salto und einen Flick Flack beherrschen“, sagt Vetter. Doch bis sie so weit sind, gilt es, die Kraft spielerisch aufzubauen. Mit Hilfe von Spielen, bei denen die Bauchmuskeln, die Brustmuskulatur oder auch die Körperspannung trainiert werden, lernen schon die Kleinsten ihre Muskeln zu beherrschen. „Beim Mumienspiel beispielsweise spannen die Kinder ihren Körper ganz fest an. Wir heben sie vom Boden liegend in den Stand auf.“ Das gelingt nur, wenn wirklich jeder Muskel angespannt ist.
„Als Baby waren wir alle beweglich“, so Vetter. Mit der Zeit verkürzt sich die Muskulatur und schränkt uns in unserer Bewegungsfreiheit ein. „Dem gilt es, entgegenzuwirken“, sagt Kremmel entschlossen. Sie wärmt die Kinder für den Turnunterricht auf. Sie dehnen, machen Brücken und spannen den ganzen Körper an. Erst danach geht‘s zum Turnen: Die Kinder lernen den Purzelbaum in beide Richtungen, schlagen Räder und üben sich an der Reckstange. „Beim Turnen braucht es viel Kraft, Disziplin und Körperbeherrschung“, wissen die zwei Trainerinnen.
Starker Wille
Um im Turnen erfolgreich zu sein, müssen die Kinder mit Leib und Seele dabei sein. „Bei den einzelnen Übungen müssen die Kinder auch manchmal warten, bis sie an die Reihe kommen. Das sagt nicht jedem Kind gleich zu“, sagt Vetter. Sie trainiert die Turner von morgen schon viele Jahre und hat das eine oder andere Turnertalent entdeckt, gefördert und in den Österreichkader gebracht.
„Es ist schön zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln. Und wenn man bei einem Talent schon von Anfang an dabei war, ist das ein gewaltiges Gefühl“, sagt sie. Wir bauen die Turner von morgen auf, sagt Vetter und lächelt zu Kremmel hinüber. In der Turnhalle Widum zeigen sieben Bambini-Turner-Jungs, welch große Freude, ihnen das Turnen bereitet. Und wer weiß: vielleicht lernt hier der nächste Nachwuchsturner seine ersten Übungen an den Geräten. bvs





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