Dafür steht der künftige Bürgermeister von Lech

Über 1300 Lecher sind zur Direktwahl ihres Bürgermeisters aufgerufen.
Lech Am Sonntag, dem 6. Februar 2022, sind die Bürger der Walsergemeinde am Arlberg zur Wahl eines neuen Bürgermeisters aufgerufen. Wahlberechtigt sind knapp über 1300 Lecher, über 700 nutzen die Briefwahl zur Stimmabgabe. Vor einem Jahr war die Wahlbeteiligung vergleichsweise hoch: 81,09 Prozent nutzten die Möglichkeit zur Direktwahl des Bürgermeisters, bei der Stichwahl gaben mit 1062 Lechern 80,64 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
Zur Wahl stellen sich zwei Kandidaten: Für die Liste Lech tritt Gerhard Lucian, Jahrgang 1963, an. Er führt gemeinsam mit seiner Familie das Hotel Burg in Oberlech und die Kriegeralpe. Für Unser Dorf stellt sich Stefan Muxel, Jahrgang 1962, der Wahl. Er führt ebenfalls in Oberlech das Hotel Mohnenfluh und den Bergbauernhof Muxelhof.
Drei Fragen an Gerhard Lucian

VN
Was ist Ihr größtes Anliegen als Bürgermeister von Lech?
Ich bin davon überzeugt, dass Lech jetzt einen Bürgermeister braucht, der die Gemeinde mit viel Erfahrung und ruhiger Hand führt, zusammenführt und den Ausgleich sucht. Wir müssen die Zukunft für unsere Jugend attraktiv gestalten. Dies reicht von Bildung über Vierdienstmöglichkeiten bis zum Erhalt unserer schönen Natur.
Was ist ihr Zugang zum neuen Gemeindezentrum, wie kommt man hier zu einem glücklichen Ende?
Das Gemeindezentrum wird ein Ort der Begegnung für Lecher und Gäste von Lech. Die letzten 20 Jahre hatten wir ein Provisorium – eine Postbusgarage!
Das kleinere Gebäude ist für die Verwaltung der Gemeinde und die Lech Zürs Tourismus GmbH. Das größere für die heimischen Vereine, für kulturelle und gemeindeinterne Veranstaltungen sowie Kongresse, die unsere Betten füllen, und zwar in allen Kategorien. Im Erdgeschoss kleine Geschäfte und Pop-up-Stores für den Bedarf der Einheimischen und Gäste.
Was ist Ihre Vision, um Lechs Zukunft als Tourismusregion mit Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinweg zu sichern?
Die Gastronomie und Hotellerie (inklusive den Pensionen und Privatzimmer-Vermietern) zu stärken, hier die heimischen Betriebe zu entlasten und die Kosten der Infrastruktur auf alle, auch auf ortsfremde Wohnungseigentümer, gleichmäßiger zu verteilen. International gesehen steht Lech für Qualität und eines der Top-Skigebiete in den Alpen und der Welt. Das sollte in Zukunft auch für den Sommer gelten, und das können wir auch schaffen.
Drei Fragen an Stefan Muxel

privat
Was ist Ihr größtes Anliegen als Bürgermeister von Lech?
Den Ausverkauf unserer Heimat weiterhin verhindern. Unter mir als Bürgermeister wird es eine sehr ehrliche Raumordnungspolitik geben. Lech ist über Jahrzehnte als Lebens-, Arbeits- und Tourismusraum gewachsen. Gastfreundschaft und Herzlichkeit haben uns in der Vergangenheit erfolgreich gemacht. Mein klares Ziel ist es, Lech als „unser Lech“ mit unserer Tradition und unserem heimischen Know-how zu erhalten, weiterzuentwickeln und zu gestalten. In diesem Bereich haben wir große Herausforderungen vor uns, die ich mit aller Konsequenz angehen will.
Ich möchte ein Bürgermeister für alle BewohnerInnen sein und dort ausgleichen, wo es Probleme gibt. Ein besonders Anliegen sind mir die jungen Lecher, die gehört werden sollen. Ihnen soll eine gute Zukunftsperspektive in Lech ermöglicht werden.
Was ist Ihr Zugang zum neuen Gemeindezentrum, wie kommt man hier zu einem glücklichen Ende?
Beim Gemeindezentrum geht es jetzt darum, das Haus wirtschaftlich und sozial auf solide Beine zu stellen. Ich werde mich um eine schnellstmögliche Lösung für die Handelsflächen kümmern. Es soll ein lebendiger Treffpunkt für den Ort entstehen. Dies unter Einbeziehung aller Bevölkerungsschichten.
Ich will die Verantwortlichkeit für den Betrieb in einer klar abgegrenzten und eigenverantwortlichen Gesellschaft organisieren. Aus meiner Sicht können wir nur so einen vernünftigen und leistbaren Betrieb sicherstellen. Genau das ist mein Ziel.
Was ist Ihre Vision, um Lechs Zukunft als Tourismusregion mit Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinweg zu sichern?
Ich habe es mit Tobias Moretti. Wann ist genug genug?
Lech ist ein starkes Dorf. Und Dorf soll es auch bleiben. Hier sollen sich Einheimische, MitarbeiterInnen und Gäste wohlfühlen.
Die Symbiose zwischen dem Intensivtourismus und einem naturverträglichen Tourismus muss gelingen. Unsere Region lebt von der Natur, die es zu erhalten gilt. Lech wird dann profitieren, wenn der Ganzjahrestourismus ausgebaut und die Bindung der MitarbeiterInnen an die Betriebe verstärkt wird. Weitere bedeutende Punkte werden sein: Energieautonomie ausbauen und die Regionalität verstärkt leben.
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