Baufällige Brücke über die Leiblach wird neu gebaut

Die Arbeiten sollen bis Ende des Jahre abgeschlossen sein.
Hörbranz Lange hat’s gedauert, jetzt wird die Leiblachbrücke am Grenzübergang Unterhochsteg doch noch neu gebaut.
Das knapp 70 Jahre alte Bauwerk zwischen Lindau und Hörbranz ist schon länger marod. Lkw können es nur noch benutzen, weil Notstützen eingebaut wurden. Eigentlich hätten die Bauarbeiten bis Ende 2020 abgeschlossen sein sollen. Für die nunmehrige Verzögerung von zwei Jahren hat der sogenannte Grenzberichtigungsvertrag aus dem Jahr 1844 gesorgt (die VN berichteten).
Kaiser und König
In der Vereinbarung, die Kaiser Ferdinand I. von Österreich und König Ludwig I. von Bayern geschlossen haben, ist unter anderem festgelegt, dass Bayern für die Brücke in Unterhochsteg verantwortlich ist und Vorarlberg für jene in Oberhochsteg. Der Freistaat Bayern wollte den Vertrag neu verhandeln, mit dem Ziel, dass Vorarlberg künftig je zur Hälfte für die beiden Grenzbrücken aufkommt und der Landkreis Lindau an der Finanzierung beteiligt wird. Beim staatlichen Bauamt in Kempten begründet man das damit, dass „Bayern auf der bayerischen Seite überhaupt keine Brücken mehr hat.“ Sprich: An die Brücke in Oberhochsteg führt eine Kreisstraße, an die sanierungsbedürftige Brücke in Unterhochsteg eine Bundesstraße.
Nun sind die Gespräche offenbar abgeschlossen. Wie das Land Vorarlberg in dieser Woche mitteilte, soll der Neubau an gleicher Stelle errichtet werden. Für das neue Brückenbauwerk wurden im Rahmen der Vorplanung mehrere Varianten untersucht. “Diese Planungskosten in Gesamthöhe von 120.000 Euro werden von Land und Bauamt Kempten jeweils zur Hälfte getragen. Die Baukosten werden vom Bauamt Kempten übernommen”, erläutert Landesrat Marco Tittler. Die Arbeiten sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Die Kosten wurden vor zwei Jahren auf knapp 3,5 Millionen Euro geschätzt.