Benzinpreis, Heizen, Sparbuch: So trifft der Krieg die Vorarlberger

Vorarlberg / 24.02.2022 • 19:20 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Benzinpreis, Heizen, Sparbuch: So trifft der Krieg die Vorarlberger

Analyse: Welche Folgen der Ukraine-Krieg für Vorarlberger Konsumenten haben wird.

Bregenz Der russische Angriff auf die Ukraine hält die Welt in Atem. Mit einer Fernsehansprache am frühen Donnerstagmorgen hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine Militäroperation befohlen, die in ihrer Dimension kaum jemand für möglich hielt. Der Krieg in Europa wirft auch wirtschaftlich seine Schatten voraus. Der Einmarsch löst ein Börsenbeben aus, Energiepreise steigen und kurbeln die Inflation an. Was Putins Krieg für Konsumenten in Vorarlberg bedeutet, eine erste Analyse.

Gaspreis 30.000 Gaskunden haben die illwerke vkw im Land. Mit 1. Mai werden die Gaspreise, wie berichtet, kräftig angehoben. Die Preiserhöhung fällt mit 26 Prozent massiv aus, die Preise bleiben für Privatkunden dann aber für ein Jahr unverändert. „Sie sind bis zum 1. April 2023 fixiert, womit für Haushaltskunden auch keine Unsicherheiten gegeben sind“, sagt Vorstand Helmut Mennel. Dass Russland den Gashahn abdreht, scheint unwahrscheinlich. Die Lieferungen seien auch nach dem Angriff nicht eingeschränkt, hieß es dazu gestern.

Spritpreis Der Rohölpreis hat gestern erstmals seit 2014 wieder die Marke von 100 Dollar überschritten, eine Preisexplosion an der Zapfsäule blieb aber aus. Experten erklären das mit einem relativ geringen Anteil des Ölpreises an den Gesamtkosten im Vergleich etwa zur Besteuerung und den Vertriebskosten. Die Treibstoffpreise werden ihren Steigflug aber fortsetzen.

Börsen Der russische Einmarsch in die Ukraine hat den Aktienmärkten einen schweren Schlag versetzt. „Kriegswirren sind für die Märkte immer negativ, sorgen für Rückgänge, aber es ist auch eine rasche Erholung möglich“, sagt der unabhängige Finanzexperte Roland Rupprechter. Substanzaktien mit soliden Erträgen sollten gehalten werden. Diese Phase könne auch für Aufstockungen genutzt werden.

Sparbuch Die Inflation frisst das Ersparte auf. Weiter steigende Energiepreise und Ausfälle in den Lieferketten kurbeln die Teuerung an. Experte Roland Rupprechter rechnet bis Ende Jahr dennoch mit einer Entspannung. Er rechnet mit einer Inflationsrate von 3,8 Prozent. Unterdessen hat der Goldpreis zu einem Höhenflug angesetzt. Er profitiere von den Kriegswirren, mit einem sprunghaften Anstieg sei aber nicht zu rechnen. Rupprechter empfiehlt bei physischem Gold einen Anteil von fünf bis zehn Prozent im Portfolio.

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