Wallner über Zadra und was mit dem Neuling erst entstehen müsse

Vorarlberg / 07.03.2022 • 19:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wallner über Zadra und was mit dem Neuling erst entstehen müsse
Markus Wallner bei der Einweihung des neuen Autobahnknotens Dornbirn Süd. Sein neuer Regierungskollege Daniel Zadra wird künftig mehr Öffis statt Straßen wollen. VN/Hartinger

“Der Kitt, den es zwischen mir und Rauch gab, muss bei Zadra erst entstehen”, sagt der Landeshauptmann.

Bregenz Auch die große Regierungspartei im Land, die ÖVP, verfolgt mit Spannung die Bewegungen beim Juniorpartner. Regierungschef und Landeshauptmann Markus Wallner (54) macht sich bereits seine Gedanken über den Neuling in seiner Regierungsmannschaft. In einer ersten Reaktion äußerte er sich sehr positiv über Daniel Zadra (37), der am Mittwoch als Landesrat für Umwelt und Mobilität angelobt wird.

Wie der junge Wallner?

In einer eingehenderen Analyse des grünen Aufsteigers legt Wallner die Latte für Zandra jedoch hoch. “Zwischen Johannes Rauch und mir ist ein starker Kitt entstanden, gespeist durch eine zehnjährige Zusammenarbeit, die von Vertrauen und wachsender Kenntnis des Gegenüber geprägt war”, erzählt der Landeshauptmann. Ein solches Verhältnis könne es mit einem neuen Partner nicht sofort geben. “So etwas braucht Zeit.”

Die direkten Berührungspunkte mit Zadra seien bisher wenige gewesen. “Den engsten Kontakt gab es bei den Regierungsverhandlungen, wo Zadra auch dabei war. Da hat es zwischen uns ganz gut geklappt.”

Schmerzgrenze kennen

Mit Rauch habe er einen funktionierenden Modus der Zusammenarbeit gefunden. “Wir waren bekanntlich auch nicht immer einer Meinung. Aber wenn du über einen so langen Zeitraum eng miteinander kooperierst, weiß du wo die Schmerzgrenze des anderen liegt und lernst, diese zu akzeptieren.” Wenn zwischen ihm und Rauch gelegentlich der Dampfkessel zu explodierten drohte, “dann haben wir zum Telefonhörer gegriffen und das Problem besprochen”.

Wenn zwischen Rauch und mir der Dampfkessel zu explodieren drohte, haben wir zum Telefon gegriffen.”

Markus Wallner, Landeshauptmann

Paralleln erkennt Wallner für sich persönlich mit dem jungen Daniel Zadra durchaus. Er erinnert sich an seinen eigenen Werdegang. “Wenn du von der Partei in die Regierungsverantwortung kommst, ist das eine neue Ebene. Dort musst du den Fokus auf die Sacharbeit legen, hast auf einmal einen anderen Mitarbeiterstab und ander Zugänge. Daran muss man sich zuerst gewöhnen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.”

Kantig und kompromissbereit

Für ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück (63) war Zadra bisher auf Fraktionsebene der direkte Gegenüber. Er beschreibt den Lustenauer als kantigen Politiker, der letztlich jedoch zu Kompromissen bereit sei. “Ich glaube, dass er das Amt kann. Er wird auch einer sein, der sich einen eigenen Arbeitsrhythmus zurechtlegen wird. Die Familie ist ihm wichtig. Das wird er berücksichtigen.”

Frühstück attestiert seinem früheren Klubobmannkollegen Handschlagqualität. Menschlich habe man durchaus die eine oder andere humorvolle Stunde bei einem Gläschen zugebracht. “Das kann man mit ihm absolut.”

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