Protokolle der arbeitenden Klassen um 1850

Schauspielerin Maria Hofstätter las aus dem Werk der Sozialpsychologin Marie Jahoda.
Auf Einladung des Jüdischen Museums und in Kooperation mit dem Frauenmuseum Hittisau las die Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin Maria Hofstätter am Weltfrauentag im Salomon-Sulzer- Saal aus den von Marie Jahoda erschlossenen Lebensgeschichten.
Meinrad Ziegler, Soziologe und Universitätsprofessor, führte in Leben und Werk Marie Jahodas und in die sozialgeschichtlichen Kontexte ihrer Arbeit ein. Simon Burtscher, Soziologe und Geschäftsführer des Vorarlberger Kinderdorfs, moderierte den Abend. Im Rahmen einer mehrbändigen Edition, die ihre Schriften wieder zugänglich macht, liegt erstmals auch die Dissertation von Marie Jahoda (1907–2001) vor. In dieser Arbeit präsentierte die österreichische Sozialpsychologin zahlreiche Interviews mit Frauen und Männern der „arbeitenden Klassen“, die um 1850 geboren wurden. Die Protokolle vermitteln einen unmittelbaren Zugang zur Lebenswelt der Menschen unter den Bedingungen raschen sozialen und politischen Wandels.
Marie Jahoda wurde in Wien geboren und erreichte Bekanntheit durch ihre Arbeit als Koautorin der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“. 1937 musste sie nach Großbritannien ins Exil gehen und führte dort mehrere Forschungsprojekte durch. Nach 1945 wirkte sie in New York, London und Sussex, wo sie 1973 als Professor of Social Psychology emeritierte. Ihr spezifischer Forschungsstil und ihr Konzept einer lebensnahen Sozialforschung sind für die Sozialwissenschaften aktuell und richtungsweisend.
Im Publikum saßen Gunther Kassegger, Burkhard Wüstner (F.-M.-Felder-Archiv), Kulturpublizist Peter Niedermaier, Psychologin Alexandra Wucher, Elisa Rosegger (Kulturamtsleiterin Hohenems), Christine Pomikal, Peter Fischer, Karin Ender, Uli Zumtobel mit Franz Wölfler und Christian Chizzola. yas







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