Schlechtes Zeugnis der Schülervertreterinnen

Die Schulen sind der Pandemie den derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichend gewachsen, klagen Schülervertreter.
Schwarzach Viel Kritik schlägt derzeit Bildungsminister Martin Polaschek entgegen, schließlich bleibt an den Schulen alles wie es ist, zumindest bis Ostern. Auch die Vorarlberger Schülervertreterinnen sind wenig begeistert vom Regierungskurs.
“Klassen jeder Altersstufe klagen über ausgefallene Lehrer und Stunden”, betont Anne Urbanek. Die 18-Jährige vertritt in Vorarlberg die Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS). “Wir sehen nicht, wie mit den derzeit gültigen Maßnahmen Infektionsketten unterbrochen werden sollen.” Ins selbe Horn stößt ihre Kollegin Lina Feurstein, Vertreterin der Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS): “Derzeit kann der Unterricht aufgrund der Absonderungen nicht so stattfinden wie er sollte.”
Maturanten fehlt Vorbereitung
Gerade für die Maturanten sei dies herausfordernd, gilt doch die Zeit vor Ostern als eine wichtige Vorbereitungszeit auf die Reifeprüfung. Unter diesen Umständen sieht Urbanek aber nicht die Möglichkeiten, diese angemessen angehen zu können. Gleichzeitig gibt es für die BMHS-Vertreterin keine Anzeichen, dass dies bei der Matura berücksichtigt wird. Urbanek sieht die Maturanten und Schüler als Versuchskaninchen einer Durchseuchungsstrategie. Dabei mussten die Schüler bereits in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie Einschnitte in ihrer Ausbildung hinnehmen.
“Wir stehen zur Teststrategie, diese gibt uns Schülern Sicherheit”, betont Feurstein. Der Ruf in den mittleren und höheren Schulen erklingt unter diesen Umständen nicht für Lockerungen, sondern eher nach punktuellen Verschärfungen. Feurstein könnte sich hier etwa wieder eine ausgedehnte Maskenpflicht in der Oberstufe vorstellen. Heimunterricht sei aber zu vermeiden, diese kann sie sich höchstens situationsbedingt für einzelne Klassen vorstellen.
Wenig Spielraum
Auch in den Pflichtschulen sei die Situation herausfordernd, schließlich fallen auch hier Lehrer aus, bestätigt Gewerkschafter Andreas Hammerer. Die Maßnahmen sieht er aber als ausreichend an, um der aktuellen Pandemielage gewachsen zu bleiben. “In der Schule wurde bislang kaum gelockert, vor allem im Vergleich zu anderen Lebensbereichen”, betont der Lehrervertreter. Entsprechend wenig Raum sieht er für Verschärfungen, gerade in den Pflichtschulen.
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