Mit den Ukrainerinnen bei der Fremdenpolizei

Über 1000 überwiegend weibliche Ukrainerinnen wurden bereits in Vorarlberg registriert. Zu Besuch bei der Fremdenpolizei in Dornbirn.
Dornbirn Geduldig sitzen Viktoria Olkhovska und ihre drei Kinder im Alter von 15 bis fünf Jahren neben dem Fremdenpolizisten, während dieser die Daten von den Geburtsurkunden der Kinder in das Fremdensystem einträgt. “Wir wohnen bei der Caritas in Feldkirch”, erklärt die Ukrainerin. Sie floh mit ihren drei Kindern aus Charkiw nach Vorarlberg. Freunde halfen ihr, alles für die Registrierung vorzubereiten und sich anzumelden.
Anmeldung zur Registrierung möglich unter
Telefon 059133 8145 200 oder
Mail pi-v-dornbirn-fremdenpolizei@polizei.gv.at

Die 44-Jährige kommt gut vorbereitet, hat alle vorhandenen Dokumente von Geburtsurkunde bis Meldebestätigung in einer roten Plastikmappe. Die telefonische Anmeldung garantiert kurze Warte- und Bearbeitungszeiten. Neben den Daten nimmt die Polizei noch Fingerabdrücke und Fotos der Vertriebenen auf. Diese braucht es für die Scheckkartenausweise, die den Ukrainern für das nächste Jahr mindestens als Zugangskarte zu Österreich dienen wird.

Die Registrierung bei der Fremdenpolizei ist notwendig, um den Kriegsvertriebenen den Zugang zur Grundversorgung, Bildung, Arbeitsmarkt und Krankenversicherung anbieten zu können. Das Land Vorarlberg zählt derzeit 1035 registrierte Kriegsvertriebene im Land, 80 Anträge können pro Tag von der Fremdenpolizei bearbeitet werden. Der Ablauf funktioniere gut, betont der stellvertretende Leiter der fremden- und grenzpolizeilichen Abteilung, Oberstleutnant Bernhard Fetz: “Wir sind im engen Kontakt mit dem Land, auf den Gemeindestuben liegen Informationen auf ukrainisch, russisch, englisch und deutsch auf.” Für die Registrierung ist auch ein mobiles Team der Fremdenpolizei unterwegs. “Am Donnerstag war es in Brand, wo 100 Vertriebene untergebracht sind”, erklärt Fetz. “Heute ist es im Kleinwalsertal im Einsatz.”
“Vorarlberg hilft”
Caritas Vorarlberg – IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006 „Ukraine-Nothilfe“
Rotes Kreuz Vorarlberg – IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248 „Vorarlberg hilft“
Weitere Informationen unter www.vorarlberghilft.at

Am einfachsten sei es, wenn die Ukrainer einen biometischen Pass mit sich führen. Dies sei auch bei gut 90 Prozent auch der Fall. “Ansonsten brauchen wir eine Identitätskarte, Geburtsurkunden, alles womit man eine Identität nachweisen kann”, erklärt Sachbearbeiter Norman Früh. Diese Daten gehen dann ans Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) nach Feldkirch. Erwachsene, die ohne biometischen Pass nach Vorarlberg kamen, werden noch zu einem kurzen Interview eingeladen, erklärt Landesdirektor Sven Gunnar Pangratz. Bislang habe sich noch niemand als Ukrainer ausgegeben, es könnten sich aber gerade Russen versuchen, als Ukrainer auszugeben.

Die blaurosafarbenen “Ausweise für Vertriebene” werden die nächsten Tage von der Staatsdruckerei produziert und dann vom BFA ausgegeben werden. “Da es sich um ein EU-Aufenthaltstitel und Ersatzreisedokument handelt, benötigen diese die entsprechenden Sicherheitsmerkmale”, erklärt Pangratz, warum die Scheckkarten nicht schnell einmal selbst gedruckt werden können.

Dann ruft man den Jüngsten vom Spielzeug in der Ecke der Wachstube herbei, er muss für das Foto posieren. Zur Belohnung lockt Schokolade. Nach wenigen Minuten kontrolliert Olkhovska die Datenblätter und unterschreibt. “Die Polizisten sind sehr nett und hilfsbereit”, erklärt sie auf Englisch. Auch sonst dürfen sich Früh und seine Kollegen über angenehme Rückmeldungen freuen, wie sie stolz in den sozialen Netzwerken zeigen.
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