Hoffnungsschimmer in Mariupol

Vorarlberg / 02.05.2022 • 22:39 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Noch immer werden Menschen aus Mariupol evakuiert. RTS
Noch immer werden Menschen aus Mariupol evakuiert. RTS

Rettungsaktion in Mariupol kommt voran. Österreich will Öl-Embargo mittragen.

Moskau, Kiew Die Rettung von Zivilisten aus dem schwer umkämpften Werk Azovstal in der ostukrainischen Hafenstadt Mariupol geht voran. Es seien seit dem Wochenende 126 Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Das Militär garantiere die Sicherheit des humanitären Korridors. Die ukrainische Nationalgarde sprach davon, dass noch 200 Zivilisten in dem Stahlwerk seien, darunter 20 Kinder. Zudem hielten sich dort noch rund 500 verletzte ukrainische Verteidiger des zerstörten Mariupol auf, die dringend medizinische Hilfe bräuchten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte ihnen eine Behandlung zugesichert, sollten sie die Waffen niederlegen und sich ergeben.

Nazi-Vergleich

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sorgte mit einem Nazi-Vergleich in Bezug auf den Ukraine-Krieg nicht nur in Israel für Empörung. Die Regierung in Jerusalem bestellte den russischen Botschafter ein. Lawrow hatte die Kriegsbegründung wiederholt, in der Ukraine seien Nazis am Werk.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland massiv an Kampfstärke eingebüßt. Zu Beginn habe Moskau mehr als 120 taktische Bataillonsgruppen eingesetzt, was etwa zwei Dritteln seiner gesamten Bodentruppen entspräche. Mittlerweile seien wahrscheinlich mehr als ein Viertel davon nicht mehr kampffähig, heißt es.

Österreich verwehrt sich unterdessen nicht gegen einen Import-Stopp von russischem Öl. „Österreich ist bereit, ein Öl-Embargo auch konsequent mitzutragen, wenn die Kommission und die Mitgliedstaaten sich dafür entscheiden“, sagte Energieministerin Leonore Gewessler am Rande eines EU-Energieministertreffens. Das Land sei vorbereitet, versicherte sie. Bereits seit März sei kein russisches Öl mehr verarbeitet worden. Die Lage sei aber in den anderen Ländern sehr unterschiedlich.