Ungekühlte Eier für längere Haltbarkeit

Vorarlberg / 03.05.2022 • 19:41 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Ei kommt gut verpackt daher, so dass es auch ohne Kühlung wochenlang hält. In der Küche darf es dennoch in den Kühlschrank. VN/Rauch
Das Ei kommt gut verpackt daher, so dass es auch ohne Kühlung wochenlang hält. In der Küche darf es dennoch in den Kühlschrank. VN/Rauch

Nach so manchem Diskounter nimmt nun auch Spar die Eier aus der Kühlkette. Viel spricht dafür.

Dornbirn Früher war es das gängige Bild: Eier wie Milch standen im Supermarkt im Kühlregal. In den vergangenen Jahren änderte sich dies zumindest für eines der beiden Tierprodukte. Nun nimmt auch Spar das Ei aus der Kühlkette.

Der Platz im Kühlregal ist nicht endlos und heiß umkämpft. „Außerdem ist der Betrieb der Kühlregale sehr energieintensiv“, betont SparSprecherin Nicole Berkmann. Tatsächlich gibt es auch einen weiteren Nachhaltigkeitsaspekt abseits des Energiebedarfs: Eier halten ohne Kühlregal länger.

„Es ist grundsätzlich begrüßenswert, wenn Eier nicht im Kühlregal verkauft werden“, bestätigt Gebhard Flatz von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Als ehemaliger Geschäftsführer des Sennhofs kennt er sich mit Eiern aus. Vor gut zwei Jahrzehnten dachte man noch, der Verkauf über das Kühlregal erhöht die Haltbarkeit der Eier. Das ist inzwischen überholt. Denn kalte Eier wärmen sich auf dem Weg zwischen Supermarkt und heimischem Kühlschrank auf und fangen an zu schwitzen. „Das beschädigt die natürliche Schutzschicht des Eis, es hält dann weniger lang.“

Ei mit eigener Schutzschicht

Die Rede ist von der Cuticula. Diese umgibt das Ei, ist aber wasserlöslich. Deshalb werden Eier vom Bauern nur abgebürstet und dürfen nicht gewaschen werden. Nach dem Legen schützt die Cuticula die Eierschale etwa drei Wochen lang und hält Keime ab. Ungekühlte Eier fangen im Auto nicht an zu schwitzen, die Cuticula hält damit länger. „Zuhause empfiehlt es sich dennoch, die Eier im Kühlschrank zu lagern“, erklärt Flatz. Ab dann ist die durchgehende Kühlung gewährleistet.

Hinzu kommt, dass Keime vom Kondenswasser profitieren. Angst vor Salmonellen in den ungekühlten Eiern muss man dennoch nicht haben. „In Vorarlberg werden alle Betriebe vierteljährlich streng kontrolliert“, betont Flatz. Damit scheidet die Salmonellengefahr bereits direkt im Betrieb aus. VN-RAU

„Ein gekühltes Ei beginnt auf dem Weg nachhause zu schwitzen. Das Kondenswasser beschädigt die natürliche Schutzschicht.“