Vom Weiler zum Dörfle

Vorarlberg / 06.05.2022 • 16:13 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Im Herbst soll das Konzept voraussichtlich beschlossen werden.
Im Herbst soll das Konzept voraussichtlich beschlossen werden.

Präsentation und Diskussion in Dünserberg zur Ortsteilentwicklung Bassig.

Dünserberg Bis vor wenigen Jahrzehnten war der Dünserberger Weiler Bassig ein bis auf wenige landwirtschaftliche Betriebe leerer Siedlungsraum. Landschaft und Landwirtschaft gingen ineinander über, Weideflächen und Streuobstwiesen prägten das Bild. Seit einiger Zeit verstärkt sich aber der Zuzug nach Bassig, die private Verbauung nimmt zu, auch entsteht dort das erste Mehrparteienhaus der Gemeinde. Die Bevölkerungsstruktur ist dabei äußerst jung, von aktuell 55 Einwohnern sind 14 Kinder unter zwölf Jahren. Grund genug für Bürgermeister Walter Rauch und die Gemeindevertretung, die Quartiersentwicklung inklusive Umfeld bewusst zu gestalten. Nicht aber in Form von einer strikten Vorgabe von oben, sondern die Menschen dir dort wohnen, sollen über ihre engste Umgebung selbst bestimmen können. Um diesen Rahmen und die Eckpunkte zu formulieren sowie auch den wichtigen Blick von außen zu bewahren, wurde mit Maria-Anna Schneider-Moosbrugger eine anerkannte Landschaftsplanerin engagiert, die unter anderem bereits vor einigen Jahren das Projekt „Dreiklang“ der Gemeinden Schnifis, Düns und Dünsberg begleitete.

Großes Interesse der Bewohner

Nach einer ersten Bestandsaufnahme, diversen Absprachen und sogenannten Gartenzaungesprächen mit Bewohnern vor Ort, erstellte Schneider-Moosbrugger umfangreiche Projektgrundlagen und eine Konzeptmappe, die nach der Gemeindevertretung nun auch den Einwohnern im Rahmen einer Veranstaltung im Dünserberger Gemeindezentrum präsentiert wurde. Vorneweg: Die Resonanz und die Teilnahme der Bevölkerung ist schlicht als überragend zu bezeichnen, mehr als 80 Prozent der Haushalte waren vertreten, ergänzt durch einige Grundstücksvertreter und Gemeindevertreter.

Nach der Präsentation ging es in die Diskussion, die noch einige interessante Aspekte mit sich brachte, die nun in das Konzept einfließen werden. So steht für viele Bewohner das Thema Verkehrssicherheit rund um die L 73 an erster Stelle. Am Ortseingang soll dazu ein Tor bzw. eine Pförtnerlösung kommen, ergänzt mit einer Beschränkung auf 40 Stundenkilometer und einem talseitigen Gehweg, alles koordiniert mit dem Land Vorarlberg als Straßenerhalter. Die Bushaltestelle soll zudem an einen noch zu definierenden sicheren Ort verlegt werden. Eine bessere Fußwegquerung durch Bassig soll eine bessere Erreichbarkeit der Direktversorgerhöfe abseits der Landesstraße ermöglichen.

Wunsch nach Begegnungsplatz

Als weiterer zentraler Punkt wünschen sich viele Bewohner einen Dörfleplatz als Ort der Begegnung, oberhalb und seitlich der Mehrparteienwohnanlage. Dieser soll nach Möglichkeit so schnell wie möglich umgesetzt werden. Der ursprünglich geplante Spielplatz stand weniger im Fokus, die Menschen sehen genug Freifläche im sonstigen Ortsgebiet. Eine Adaptierung des Dörfleplatzes mit einigen Spielgeräten wäre zu einem späteren Zeitpunkt weiterhin möglich.

Zeitlich ist ein finaler Beschluss des Ortsteilkonzepts Bassig noch für diesen Herbst zu erwarten und in der Folge dann die schrittweise Umsetzung der Maßnahmen. CEG

Vizebürgermeister Markus Hartmann, Maria-Anna Schneider-Moosbrugger und Bürgermeister Walter Rauch bei der Präsentation. CEG
Vizebürgermeister Markus Hartmann, Maria-Anna Schneider-Moosbrugger und Bürgermeister Walter Rauch bei der Präsentation. CEG
In die Entwicklung des Ortsteils wurden auch die 55 Bewohner mit einbezogen.
In die Entwicklung des Ortsteils wurden auch die 55 Bewohner mit einbezogen.