Ein Gastronom durch und durch

Vini Vinatzer hat nach 25 Jahren als Wirt und Barkeeper einen Neuanfang gewagt.
Dornbirn Vielen ist Vini Vinatzer mit seiner Bogad-Bar in der Dornbirner Moosmahdstraße ein Begriff. 25 Jahre lang war der Wirt und Barkeeper bekannt für seine Cocktails, seine Weine und seine Wustnudeln – aus marketingtechnischen Gründen verzichtete der Barmeister auf das „r“ in Wurst. „An die 400 Cocktails und 300 verschiedene Weine standen auf der Karte“, erzählt Vini Vinatzer stolz. Ende 2021 hat er die Immobilie verkauft und ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Ohne meine treuen Gäste, die an mich geglaubt haben, wäre ich nie so erfolgreich geworden“, bedankt sich der Dornbirner.

Seiner großen Liebe, der Gastronomie, bleibt er allerdings treu. Der 56-Jährige widmet sich nun seiner Bogad Vinithek. Hier geht er zum einen seiner Leidenschaft Wein nach, in dem er Weinberatung und -verkostungen anbietet. Er verkauft hauptsächlich österreichische Weine und lässt sich zum anderen bei buchbaren Cocktailkursen ins Glas bzw. über die Schulter schauen.

Blickt Vini Vinatzer auf die vergangenen 38 Jahre zurück, würde er den damals gewählten Berufsweg wieder einschlagen. Den Weg hinter die Bar fand er aus Zufall mit 18 Jahren nach dem Militär. „Ich wurde gefragt, ob ich mich hinter die Bar stellen will“, erinnert sich der Weinliebhaber zurück. Dort hat es ihm so gut gefallen, dass er in St. Gallen beim Weltmeister 1986 in der Monti American Bar gelernt hat. „Die kultige Bar hat es mit ihrer Cocktailkarte mit über 1000 Drinks ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft“, so Vinatzer. Die Weinbauschule in Krems absolvierte er ebenfalls, bevor er sein Können verfeinerte. „Ich habe zehn Jahre im Winter in Ischgl, Seefeld, Serfaus oder Zürs als Barchef gearbeitet. Das war eine wunderbare Zeit. Ich würde es wieder machen.“
In den USA erkundete der Weinkenner als Barkeeper ebenfalls die Barszene. Am 19. November 1996 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Er eröffnete seine Bar in Dornbirn und hat sich damit seinen Traum ein Vierteljahrhundert lang erfüllt. „Ich wollte immer eine Monti-Bar eröffnen“, erinnert sich der Hobbytennis- und -fußballspieler an sein berufliches Ziel zurück. Das Faszinierende an seinem Job war für Vini Vinatzer, der sich selbst als kommunikativen Typen bezeichnet, die Möglichkeit, Menschen unterhalten und zum Lachen bringen zu können.

Unterstützt wurde er dabei von seiner Familie. So war sein Vater Egon 23 Jahre lang ein Teil der Bar und trug zur Unterhaltung bei. Seine Abend- und Nachtarbeitszeiten haben Vinatzer und seine Familie nie als störend empfunden. Im Gegenteil. Am Nachmittag hatte er für seine Frau und seine beiden Töchter Jeannine und Fabienne Zeit. „Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnten wir Skifahren oder Baden gehen.“ Seiner Bar trauert der Dornbirner nicht nach, einem Wustnudel-Revival wäre er aber nicht abgeneigt.

Zur Person
Vini Vinatzer
Beruf: Barmeister
Wohnort: Dornbirn
Jahrgang: 10. April 1966
Familie: verheiratet, 2 Töchter
Hobby: Tennis, Fußball
Lebensmotto: Wer bremst, verliert
Lieblingsgetränk: Riesling-Smaragd