Messerattacke: Tatverdacht lautet nun auf versuchten Mord

Vorarlberg / 09.05.2022 • 17:21 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Messerattacke: Tatverdacht lautet nun auf versuchten Mord
Der Tatort an der Schweizerstraße in Rankweil kurz vor der Grenze. VN/Steurer

Mutmaßliche Täterin gab Messerstich auf Lebensgefährten zu. Über Motiv und Hintergründe schweigt sie.

meiningen,  Bregenz Am vergangenen Samstag rammte eine 37-jährige Frau ihrem 40-jährigen deutschen Lebensgefährten in der Wohnung eines Mehrparteienhauses in Meiningen ein Messer in den Brustkorb (die VN berichteten). Der Mann wurde dadurch schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.

Am Montag berichtete Michael Beyrer, stellvertretender Kommandant des Landeskriminalamtes in Bregenz, über Details des Tatherganges: „Am Samstag um 17.35 Uhr wurde die Polizei von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle über eine Notarztalarmierung in Kenntnis gesetzt.“

Messerattacke: Tatverdacht lautet nun auf versuchten Mord
Michael Beyrer (r.), stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes, erläuterte Details zum Tathergang. VN/GS

Weitere Informationen über die Sachlage erforderten den Einsatz einer Bereitschaftseinheit der Polizei. „Denn da war von einem Messer und Täter im Objekt die Rede. Bereits zehn Minuten wurde von uns eine Außensicherung des Gebäudes veranlasst und die Bereitschaftseinheit verschaffte sich Zugang zum Objekt“, schildert Beyrer weiter.

Im LKH notoperiert

Sogleich stellte sich heraus, dass der 40-jährige Deutsche zum Opfer einer Messerattacke seiner Lebensgefährtin, bei der es sich laut dem stellvertretenden LKA-Chef um eine österreichische Staatsbürgerin handelt, geworden war. Der Mann wurde unverzüglich ins Landeskrankenhaus Feldkirch eingeliefert und dort notoperiert. Laut dem Arzt hätte der Deutsche angesichts der schweren Verletzungen noch Glück gehabt, hieß es.

Minderjährige in der Wohnung

Während der Tat befanden sich zwei minderjährige Kinder in der Wohnung. Es waren der Sohn der Tatverdächtigen und ihr Neffe. Die Buben seien aber nicht zu unmittelbaren Zeugen der Tat geworden. Beide werden zwischenzeitlich betreut.

Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen und begann neben der Spurenauswertung auch mit der Einvernahme der Die 37-jährigen Frau. Beyrer: „Es steht fest, dass es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen der Frau und ihrem Freund gekommen war. Sie gab dann auch zu, ihm mit einem Messer einen Stich versetzt zu haben.“

Aussage verweigert

Über Motiv und Hintergründe sagt die mutmaßliche Täterin selbst allerdings nichts. Sie sei inzwischen anwaltlich vertreten und mache von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Klare und präzise Angaben habe aber zwischenzeitlich ihr Opfer machen können. „Diese Aussagen werden derzeit von uns überprüft, über ihren Inhalt können wir aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen,“ stellte Beyrer klar.

Jedenfalls führte die bisherige Beweislage zu einer Erhärtung des Tatverdachts. War am Sonntag noch von absichtlich schwerer Körperverletzung die Rede, lastet auf der mutmaßlichen Täterin nun der Vorwurf des versuchten Mordes. Die 37-Jährige sei vorher noch nie polizeilich in Erscheinung getreten, bekannt seien nur „zwei behördliche Interventionen“ im Jahr 2020.

Am Tatort befanden sich mehrere Küchenmesser, eines davon wurde als wahrscheinliche Tatwaffe sichergestellt.

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