Kleiner Kreisverkehr, große Wirkung: Wie es weitergeht

Übergangslösung sorgt für Verbesserung der Verkehrssituation in Egg. Sicherheitsevaluierung folgt im Sommer.
Egg “Achtung – Vorrang geändert!” Dieser Hinweis ist seit Kurzem am Straßenrand im Ortszentrum der Marktgemeinde Egg zu lesen. Statt der bisherigen Hauptkreuzung ohne Ampelregelung gibt es hier jetzt seit März einen Mini-Kreisverkehr. Momentan zwar eine Übergangslösung, bei der es bisher nach Angaben von Bürgermeister Paul Sutterlüty und Verkehrsteilnehmern aber sehr rund läuft.

Genehmigt ist der Mini-Kreisverkehr bis Ende des Jahres. “Es handelt sich hier um einen Einzelfall”, erklärt Martin Zitt von der Abteilung Straßenbau des Landes. An der Hauptkreuzung im Egger Zentrum geht es mit der L 200 nämlich um eine hochrangige Landesstraße mit starker Verkehrsfrequenz. Ähnliche Mini-Kreisel gibt es im Land derzeit nur in Götzis. “Wir sind hier in Egg wegen der beengten Platzverhältnisse am Limit”, berichtet Zitt. Eine Ampelregelung wäre daher gar nicht möglich gewesen. So habe man sich mit den Gemeindeverantwortlichen für den Mini-Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 20 Metern entschieden.

Grund für die temporäre Lösung sind Bauarbeiten im Zentrum des Bregenzerwälder Ortes und die Sorge über ein damit verbundenes Verkehrschaos im Hauptkreuzungsbereich sowie lange Wartezeiten. Bis Ende des Jahres soll es einen neuen Busbahnhof geben. Wegen der Bauaarbeiten fiel eine beliebte Hauptkreuzungs-Ausweichroute flach. Um eine schnelle Lösung für die Situation zu finden, haben die Verantwortlichen von Land und Gemeinde 20.000 Euro investiert und externe Fachleute für Vorschläge engagiert, wie Ortschef Sutterlüty berichtet. Dabei habe es sich klar herauskristallisiert, dass der Mini-Kreisel die beste Variante sei.

Wegen der beengten Platzverhältnisse sind wir hier am Limit.
Martin Zitt, Abteilung Straßenbau
“Ich habe noch nie für ein Projekt so viele positive Rückmeldungen bekommen. Und es hat auch keine einzige negative gegeben. Der Mini-Kreisel hat jetzt einfach viel mehr Klarheit für die Verkehrsteilnehmer gebracht”, sagt der Bürgermeister. Ihm wäre am liebsten, wenn der Mini-Kreisel bleibt. Längerfristiges Ziel sei aber natürlich, auch noch Verbesserungen für Fußgänger zu schaffen.

“Über die Sommermonate hinweg wird die Situation mit dem Mini-Kreisverkehr evaluiert”, sagt Zitt. So werde es eine sogenannte “Road-Safety-Inspection” – also eine Sicherheitsevaluierung – geben. Die Hauptkreuzung in Egg ist schon seit vielen Jahren ein Diskussionspunkt. Eine Umfahrungsstraße ist seit Längerem im Gespräch. Bis zum Sommer läuft diesbezüglich noch eine sogenannte strategische Umweltprüfung (SUP), wie der Experte erläutert. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Umweltauswirkungen von Planungen beschrieben und bewertet werden. Im Fokus stehen dabei Umwelt sowie wirtschaftliche und soziale Aspekte.
Umfrage: Wie finden Sie den neuen Mini-Kreisel?

Alexa (28) aus Egg

Patricia (35) aus Egg-Großdorf

Gürsoy (43) aus Andelsbuch