Der schwarze Freitag und die verflixte 13
Schwarzach Wir hoffen, Sie sind heute früh ausgeruht und entspannt aufgewacht, mit einem guten Gefühl für den Tag. Denn, Achtung, Alarm! Heute ist es wieder einmal so weit, es ist Freitag, der 13. Ein mutmaßlicher Unglücks- und Pechtag, wie abergläubische Menschen gerne behaupten. Aber warum ist das eigentlich so? Woher kommt dieser Fatalismus?
An einem Freitag, dem 13., sollten keine großen Entscheidungen getroffen und Risiken eingegangen werden, denn das könnte ja vielleicht schlecht ausgehen. So bekräftigt es zumindest der althergebrachte Volksglaube. Einen Freitag, den 13., gibt es in jedem Kalenderjahr mindestens einmal – und höchstens dreimal. So gesehen ist 2022 schon wieder ein Glücksjahr, denn der Pechtag kommt tatsächlich nur heute, Freitag, 13. Mai, vor. Ansonsten bleiben wir das ganze Jahr von dieser Konstellation verschont.
Es gibt viele Mythen und Deutungen rund um Freitag, den 13. Der Aberglaube beruht auf der Kombination aus zwei Symbolen: Die Zahl 13 und der Wochentag Freitag. Genau weiß man es nicht, aber es gibt Hinweise. Die Zahl 13 gilt schon lange als Unglückszahl, vermutlich, weil sie sie erste nach der zwölf ist, die in vielen Kulturen besonders heilig ist. Es gibt beispielsweise zwölf Tierkreiszeichen, zwölf Monate und zwölf Apostel.
Am letzten Abendmahl nahmen auch zwölf Personen teil, Jesus und seine elf Jünger. Der 13. Gast war Judas, der Jesus verriet. Er brachte Unglück. So entwickelte sich der Aberglaube, dass die 13 etwas Böses ist. Die 13 wurde im Volksmund kurzerhand Teufelszahl oder „Dutzend des Teufels“ genannt. Es geht indes auch anders. In China etwa bedeutet die Zahl 13 genau das Gegenteil – einfach nur Glück.
Der Freitag hat seinen schlechten Ruf ebenfalls unter anderem durch die Bibel: So aßen Adam und Eva an diesem Tag von dem verbotenen Apfel, und auch Jesus starb an einem Freitag am Kreuz. Schwarze Freitage gab es auch an der Börse immer wieder, etwa 1873 in Wien oder 1929 an der Wall Street. Im Oktober kam es damals zum gigantischen Börsencrash in New York. Seither ist es der „Schwarze Freitag“ schlechthin. Allerdings: In Wahrheit fand der Börsencrash eigentlich schon einen Tag früher, also am Donnerstag, statt. Hier gerät der verbreitete Mythos an seine Grenzen.
Unheil sehen viele abergläubische Menschen allerdings nicht nur am Freitag, den 13.: Auch wenn schwarze Katzen von links queren oder unter einer Leiter durchgehen, soll das Pech bringen. Was sagt nun aber die wissenschaftliche Statistik? Derzufolge ist der Freitag, der 13., eigentlich ein ganz normaler Tag. Insgesamt passieren an diesem Tag sogar weniger Unfälle, da sich viele Menschen offenbar vorsichtiger verhalten. In diesem Sinne also: Viel Glück heute!