Weniger Verkehr und mehr Naturschutz

Götzner Gemeindevertretung beschließt Einführung von Parkgebühren auf der Millrütte.
Götzis Die Alpe Millrütte oberhalb von Götzis bzw. dem Weiler Meschach ist ganzjährig ein äußerst beliebter Anziehungspunkt für Freunde der Natur. Auf rund 1100 Metern Seehöhe trifft man Wanderer, Mountainbiker und andere Ausflugsgäste. Für manche ist die Millrütte das Ziel, für andere der Ausgangspunkt für eine Wanderung oder einen Spaziergang. Gerade wenn im Rheintal eine geschlossene Nebeldecke aufgezogen ist, strahlt oben oft die Sonne und lockt die Besucher. Bereits unter der Woche trifft man zahlreiche Gäste im und um das Gasthaus mit selbigem Namen, am Wochenende können es dann schon mal etwas mehr werden.
Verbunden ist damit auch öfters eine Verkehrslawine auf der schmalen Straße, die nicht dafür ausgelegt ist. Ein Ärgernis für die Fahrer zum einen und selbstredend nicht zuletzt für die Anwohner.
Zahlen nach 90 Minuten
Aus diesem Grund wurde bereits im Jahr 2019 über die Einführung einer entsprechenden Parkgebühr auf der Alpe in der Götzner Gemeindevertretung und folgend im Mobilitätsausschuss intensiv diskutiert. In der letzten Sitzung des Gemeindeparlaments wurden diese nun mehrheitlich mit den Stimmen der beiden Regierungsfraktionen ÖVP und Grüne beschlossen. Die Opposition stellte sich nicht grundsätzlich gegen die Gebühren, beeinspruchte das Anliegen aber aus diversen Motiven. So wünschte man sich weitere Ausnahmegenehmigungen (diese wird es etwa für Seminar- bzw. Übernachtungsgäste auf
der Millrütte geben) oder auch eine Befristung auf ein Jahr, weil die Höhe der Gebühr und der damit erhoffte Lenkungseffekt bezweifelt wird.
Bürgermeister Christian Loacker und sein grüner Koalitionspartner Thomas Ender sahen die Lage anders. Der Einführung gingen bereits eine lange Diskussion und letztlich ein tragbarer Kompromiss voraus. Eine Evaluierung des Lenkungseffekts und damit verbunden die Höhe der Gebühr (90 Minuten kostenlos, danach 1,50 Euro pro Stunde) werde ohnedies folgen. Statt die Einführung auf die lange Bank zu schieben, wolle man nun damit starten, weitere Anpassungen seien jederzeit möglich. Mit dem Kompromiss wolle man zum einen dem ansässigen Gastronomen eine Zukunft ermöglichen, aber auch einen weiteren Schritt in Sachen Natur- und Klimaschutz setzen und die Menschen zum Umstieg auf den Bus motivieren.
Start im Juni
Die Einführung der Parkgebühr wird Anfang/Mitte Juni umgesetzt, bis dann werden auch am sogenannten oberen Parkplatz am Götzner Berg Hinweistafeln angebracht, die auf die Kostenpflichtigkeit verweisen. Dort bleibt das Parken weiterhin gratis und ein direkter Umstieg auf den öffentlichen Verkehr ist komfortabel möglich. CEG

