Ein Haus hoch über Hohenems ist den Bienen gewidmet

Bienenzuchtverein Hohenems eröffnet neues Bienenhaus.
Hohenems Nicht unweit der Alpe Schuttannen wird am 6. Juni das neue Bienenhaus des Bienenzuchtvereins Hohenems eröffnet. In Form einer Bienenwabe lädt das neue Haus nicht nur Imker für einen Austausch ein, sondern soll Interessierten einen Ort bieten, an dem sie in die Wunderwelt der Bienen eintauchen können.
„Wir freuen und schon sehr, dass wir endlich unser neues Bienenhaus eröffnen können“, sagt Werner Drexel, Obmann des Bienenzuchtvereins in Hohenems. 2019 haben sich die 40 Mitglieder des Vereins entschlossen, das in die Jahre gekommene Bienenhaus abzutragen und an dessen Stelle ein neues Haus zu errichten.

Das neue Bienenhaus, welches zum großen Teil von den Mitgliedern des Vereins ehrenamtlich innerhalb von zwei Jahren erbaut wurde, soll nicht nur Treffpunkt für die Imker sein, sondern vor allem auch Wissen vermitteln. „Wir wollen Schüler, Kindergärtler, Erwachsene und Lehrlinge über die Bienen bei unseren Naturnachmittagen informieren und aufzeigen, wie wichtig und wertvoll Honigbienen sind“, so Drexel. Er sieht die Rolle der Imker heute in einem größeren Kontext. „Wir sind weit mehr als nur Honigabfüller“, erklärt er. „Für uns steht der Erhalt der Honigbiene im Vordergrund.“
Das Wunder Biene
Auf 1100 Metern werden schon seit rund 60 Jahren Bienen an dem Standort gehalten. Der Ort des neuen Bienenhauses ist für die Bienen gut gewählt. Viele Kräuter und Blumen wachsen auf den umliegenden Wiesen. „Bienen sind äußerst intelligente Lebewesen. Sie sehen, riechen und fühlen ihre Futterquellen und informieren ihr Volk im Bienenstock über neue Futterplätze“, weiß Drexel.

Die Biene kann insgesamt drei Kilometer fliegen. „Merkt sie, dass der Flugaufwand zu groß ist und sie zu wenig Nahrung findet, fliegt sie diese Tracht nicht mehr an.“ Auch die anderen Bienen werden über diese Erkenntnis in Form eines Tanzes informiert. Werner Drexel ist fasziniert von den kleinen Tieren und möchte die Menschen über die schützenswerten Tiere aufklären. „Man kann nur das schätzen, was man kennt“, weiß er.
Respekt vor „Mitwelt“
Der Bienenzuchtverein will mit dem neuen Haus optimale Bedingungen zur Betreuung der gut 40 Bienenvölker schaffen. „Hier soll aber auch gelehrt, geforscht, gelernt, gelacht und vor allem gestaunt werden“, sagt Drexel. Von der Honigbiene gelangt man schnell zur Wildbiene und von ihr zu den anderen Insekten bis hin zu den Vögeln. „Wir wollen die Zusammenhänge sichtbar machen. Denn jedes Lebewesen hat seine Berechtigung und Funktion in unserer Natur“, so Drexel.
Vieles in Planung
Die Imkerinnen und Imker möchten einen Beitrag dazu leisten, dass die Gesellschaft achtsamer mit der Natur und all ihren Lebewesen umgeht. Es gehe nicht darum, möglichst viel Profit zu erzielen. „Wenn ich zehn Menschen habe, die mir zuhören und darüber nachdenken, wie wertvoll die Tiere und die Natur in der Schuttannen ist, dann habe ich schon gewonnen“, betont er. Denn das Hochmoor beim Schollaschopf, der Breite Berg mit dem Gletscherschliff, die Alpe mit all ihren Bewohnern und Pflanzen machen die Umgebung zu etwas Besonderem. Die Vereinsmitglieder haben mit ihrem neuen Bienenhaus viel vor. Die Bevölkerung darf sich auf Vorträge, Kurse und Naturnachmittage freuen. bvs