Dornbirner Schlachthof könnte zur Skaterhalle werden

Vorarlberg / 25.05.2022 • 16:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Dornbirner Schlachthof könnte zur Skaterhalle werden
VN/Stiplovsek, AFP/SUWANRUMPHA

Stadtvertretung lässt Tauglichkeit des Gebäudes und des Stadthallenkellers prüfen. Letzterer hat aber wenige Chancen.

Dornbirn Wird der leerstehende Dornbirner Schlachthof bald zur Skaterhalle? Nach dem Willen der Stadtvertretung, insbesondere der Grünen, könnte es bald so weit sein.

Auf Antrag der Öko-Partei beschloss die Stadtvertretung am Dienstagabend, sowohl den Schlachthof als auch den Keller der Stadthalle als mögliche ganzjährige Stätte für Skateboarder von der Stadtverwaltung prüfen zu lassen. Zwar soll sich die Stadt beide Standorte anschauen, der Stadthallenkeller fiel in der Diskussion bei den meisten Fraktionen jedoch durch, der Schlachthof hinter dem Bahnhof hingegen stieß auf allgemeinen Anklang.

Jugendstadtrat Aaron Wölfling will die Skaterhalle noch heuer umsetzen.<p class="caption">
Jugendstadtrat Aaron Wölfling will die Skaterhalle noch heuer umsetzen.

Der ÖVP stieß sauer auf, dass Jugendstadtrat Aaron Wölfling (Grüne) auch politischen Unwillen dafür verantwortlich machte, dass nun schon der vierte angedachte Standort für einen Skaterplatz doch nicht infrage kommt. Laut VP seien Lärmschutzauflagen dafür verantwortlich, dass weder im Hatlerdorf noch in Haselstauden die Jugendstätte bisher realisiert werden konnte, nun drohe am geplanten Standort neben der Ausweichschule Fischbach ebenfalls ein Rechtsstreit.

Allerdings hätten die Grünen schon vor Jahren den Skaterplatz gerne am Bahnhof angesiedelt, auf einem Grund, der dann doch – in einer politischen Entscheidung – einer Versicherung zum Bauen zur Verfügung gestellt wurde.

Der Schlachthof ist eines von zwei Gebäuden, das sich die Dornbirner Grünen als Skaterhalle vorstellen können und das einzige, das auf Anklang bei den übrigen Fraktionen stößt. <span class="copyright">VN/Stiplovsek</span>
Der Schlachthof ist eines von zwei Gebäuden, das sich die Dornbirner Grünen als Skaterhalle vorstellen können und das einzige, das auf Anklang bei den übrigen Fraktionen stößt. VN/Stiplovsek

Nun scheint eine Skaterhalle unweit des Bahnhofs und in unmittelbarer Nähe der Offenen Jugendarbeit (OJAD) in Reichweite, nämlich in dem leerstehenden Gebäude, in dem bis vor Kurzem noch Vieh geschlachtet wurde. Der Stadthalle erteile für die ÖVP Stadträtin Karin Feurstein-Pichler eine Absage, zu hoch seien die Kosten, die man für Brandschutz, Toiletten et cetera aufbringen müsste, um das nicht für Publikumsverkehr geschaffene Untergeschoß herzurichten. Auch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und Walter Schönbeck (FPÖ) stimmten dem zu. „Essenzielle Hochbauprojekte dürfen dafür nicht in Verzug kommen“, forderte Feurstein-Pichler zudem.

600.000 Euro im Budget

Diese Sorge dämpfte Hochbaustadtrat Christoph Waibel (FP), der, sonst entschlossener Streiter für jeden Instandhaltungs-Euro, dem Projekt Schlachthof viel abgewinnen konnte. „Wir haben ja heuer schon 600.000 Euro für den Skaterplatz budgetiert, der nicht gebaut wird”, sagte er. Man müsse vor allem einen Boden verlegen und sanitäre Anlagen errichten. „Die OJAD könnte ihn betreuen, auch Sprayer könnten sich auf dem Gelände austoben“, so Waibel.

„Ein Abbruchgebäude“

Dass der Ausbau der Halle nicht teurer käme als der Bau des Skaterplatzes, meinte auch Neos-Mandatar Wolfgang Fäßler. Für die SP erinnerte Vizebürgermeister Markus Fäßler, dass man schon seit Jahren den Skatern einen Platz versprochen habe und nun liefern müsse.

Die Freude über das Schlachthof-Projekt teilte Bürgermeisterin Andrea Kaufmann nur eingeschränkt. Es sei zwar ein Wahnsinn, dass man in Dornbirn keinen Skaterplatz anlegen könne, ohne zwölf Meter hohe Lärmschutzwände zu bauen, stellte aber klar: „Der Schlachthof ist ein Abbruchgebäude.“ Er könne nur eine Übergangslösung sein, in die man nicht viel Geld hineinstecken dürfe.
Bei den Grünen ist die Freude indes ungebrochen. „Ich bin guter Dinge, dass wir im Herbst eine Skaterhalle in Dornbirn haben werden”, erklärte anschließend Stadtrat Aaron Wölfling.