Wie man im Urlaub der Roaming-Kostenfalle entkommt

Vorarlberg / 22.06.2022 • 12:00 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Um teure Urlaubsgrüße zu vermeiden, ist bei der Nutzung seines Smartphones im Ausland erhöhte Vorsicht geboten.
Um teure Urlaubsgrüße zu vermeiden, ist bei der Nutzung seines Smartphones im Ausland erhöhte Vorsicht geboten.

Das Smartphone kann sich im Urlaub als praktischer Helfer erweisen, aber auch zur Kostenfalle werden.

Schwarzach “Nicht ohne mein Smartphone.” Dieses Motto gilt bei vielen auch im Urlaub. Ein Whats-App-Bild statt einer Postkarte, eine Google-Suche nach den besten Restaurants oder die Handynavigation zum nächsten Ausflugsziel. Das Smartphone kann sich im Urlaub als praktischer Helfer erweisen, denn Reise-Apps gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Diese versprechen die Urlaubszeit stressfreier zu machen und die Planung und Organisation vor Urlaubsantritt zu erleichtern. Von Karten-Apps und Restaurantführern, bis hin zu Checklisten fürs Kofferpacken, Übersetzungshilfen und Apps zum Vergleichen von Benzinpreisen. Für jede Reiseart finden Urlauber die geeignete Hilfestellung.

Franz Valandro vom Konsumentenschutz der AK Vorarlberg rät zur Vorsicht bei der Nutzung von Raomingdaten im Urlaub.
Franz Valandro vom Konsumentenschutz der AK Vorarlberg rät zur Vorsicht bei der Nutzung von Raomingdaten im Urlaub.

Um teure Urlaubsgrüße zu vermeiden, ist bei der Nutzung seines Smartphones im Ausland allerdings erhöhte Vorsicht geboten, wie Konsumentenschützer Franz Valandro von der Arbeiterkammer Vorarlberg im Gespräch mit den VN betont. Grundsätzlich gilt durch die EU-Roaming-Richtlinie das Prinzip “Roam like at home”. “Das heißt, man kann seine Daten- und Telefondienste in der EU und den EWR-Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein so nutzen wie zu Hause mit geringem beziehungsweise gar keinen Einschränkungen.” Beachtet werden müsse aber, dass manche Tarife kein Roaming inkludiert haben. “Es empfiehlt sich daher, sich beim Anbieter vorab zu informieren”, erläutert der Konsumentenschützer. Prinzipiell ist es ratsam, im Urlaub sorgsam mit seiner Datenmenge umzugehen. “Wenn ich Urlaubsfotos oder Videos per WhatsApp verschicke, empfiehlt es sich, wenn möglich, das Wlan zu nutzen.”

Vorsicht beim Urlaub in der Türkei

Aufgrund vergleichsweise günstiger Urlaubsangebote reisen viele Vorarlberger in diesem Jahr in der Türkei. Hier gelte allerdings besondere Vorsicht. “Entgegen landläufiger Meinung zählt die Türkei nicht zum Europäischen Wirtschaftsraum, genauso wie die Schweiz und Großbritannien. Das kann schnell sehr teuer werden”, berichtet Valandro aus Erfahrung. Um nicht versehentlich in die Roaming-Falle zu tappen, bieten die Dienste Drei und A1 die Möglichkeit, das Datenroaming für Nicht-EWR-Länder sperren zu lassen.

Kostenfalle lauert auf Schiffen

Eine Kostenfalle lauert zudem auf Fähren, Kreuzfahrtschiffen und in Flugzeugen. “Dort gilt die EU-Roamingverordnung nicht, Verbindungen werden hier über Satellitennetzwerke aufgebaut”, weiß der Konsumentenschützer. Wer auf See oder in der Luft im Internet surft oder mit seinen Liebsten zu Hause telefoniert, muss dafür teuer bezahlen. “Für ein Megabyte können Kosten bis zu 30 Euro anfallen”, warnt Valandro. Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine horrende Rechnung ins Haus flattern, empfiehlt Valander, mit dem AK-Konsumentenschutz Kontakt aufzunehmen. “Dabei sollte man nicht lange warten. Die gesetzliche Einspruchsfrist beträgt drei Monate.”

Praktische Urlaubs-Apps

– Re-open EU

Wer innerhalb der EU verreist, bekommt durch die App wichtige Infos zu Reisebeschränkungen in den jeweiligen Ländern. Die kostenlose App für iOS und Android gibt außerdem Informationen über die aktuellen Corona-Fallzahlen im gewählten Urlaubsland.

-Packpoint

„Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“ Der Urlaub beginnt schon mit der Vorbereitung. Mit der kostenlosen App „Packpoint“ lassen sich übersichtliche Packlisten erstellen, so erwartet einen im Urlaub keine böse Überraschung. Die Packliste kann auch über einen Link mit Familie und Freunden geteilt werden. Erhältlich für iOS und Android.

-Benzinpreisblitz

Autofahrer müssen im Sommerurlaub tiefer in die Tasche greifen. Es lohnt sich daher, die Preise an den Zapfsäulen zu vergleichen. „Benzinpreis-Blitz“ für iOS und Android zeigt kostenlos die aktuellen Spritpreise von über 60.000 Tankstellen in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien an, um im Handumdrehen die günstigste Tankstelle in der Nähe zu finden.

-Spottet by Locals

Tolle Insidertipps von Einheimischen gefällig? Die App „Spotted by Locals” bietet Ausflugsvorschläge abseits des klassischen Touristenprogramms. Von Sehenswürdigkeiten bis hin zu Restaurants und Bars. Die App kann für 3,99 Euro für die jeweilige Stadt heruntergeladen und im Offline-Modus verwendet werden.

– Maps.me

Karten-Apps sind für jeden Urlaub unverzichtbar. Wer dabei noch Datenvolumen und Roamingkosten einsparen möchte, der ist mit „Maps.me“ gut beraten. Zur Verfügung stehen detaillierte Offline-Karten auf der ganzen Welt. Die App ist für iOS und Android kostenlos.

-Tiqets

Ein Besuch im Louvre oder in der Sagrada Família? Mit der „Tiqets-App“ für iOS und Android kann jede Menge Zeit gespart werden. Die kostenlose App öffnet all denjenigen die Tore zu kulturellen Erlebnissen, die nicht lange in einer Warteschlange anstehen möchten. Die App bietet Informationen zu kulturellen Attraktionen und Bewertungen sowie die Möglichkeit, mobile Tickets zu kaufen.

-GetYouGuide

In der kostenlosen App „GetYourGuide“ können spontan Aktivitäten und Touren an insgesamt 7400 Reisezielen rund um den Globus reserviert werden. Die Reise-App erkennt den Standort und zeigt dann Top-Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung an; für iOS und Android