Zwischen Reiseboom und Personalmangel

Urlauber und Touristiker haben es heuer gleich mit mehreren Herausforderungen zu tun.
SCHWARZACH Gecancelte Flüge, lange Warteschlangen, Staus und Steh- statt Sitzplätze: Der diesjährige Sommer hat Reisende und Touristiker wegen Personalmangels und steigenden Corona-Zahlen schon vor dem Ferienstart vor Herausforderungen gestellt. Im Hinblick auf die Hauptreisezeit wird nun nach Lösungen gesucht.
Autoreisen
Das Auto ist nach wie vor das meistgenutzte Verkehrsmittel für Urlaubsreisen. Im vergangenen Jahr waren laut Statistik über 70 Prozent der Reisenden mit dem Pkw unterwegs. Die Verkehrs-Experten des ÖAMTC rechnen heuer bereits ab Ferienbeginn mit starkem Stauaufkommen, wie es am Mittwoch in einer Aussendung hieß.
Tankstopps sollten in Anbetracht der hohen Spritpreise schon vor Reiseantritt eingeplant werden, um Geld zu sparen, raten die Club-Mitarbeiter. Auch mit einer vorausschauenden Fahrweise lasse sich Geld sparen. Zudem werde die Umwelt geschont und sie lasse einen zudem auch sicherer ans Ziel kommen.
Was Mietfahrzeuge betrifft, so gilt es, aufgrund gestiegener Nachfrage so früh wie möglich zu reservieren.
Flugreisen
Wer diesen Sommer mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen will, braucht mitunter gute Nerven. Das Problem sind Flugstreichungen, weil Personalnot herrscht, wie unter anderem auch Patrick Moosmann von 5 vor 12 Reisen in Feldkirch am vergangenen Wochenende wieder miterleben musste. Denn die Reisebüromitarbeiter haben es derzeit deshalb mit einigem Mehraufwand zu tun. „Jedes Reisebüro muss jetzt natürlich Umbuchungen vornehmen“, sagt der Touristiker. „Wir versuchen, unseren Kunden wo es geht zu helfen und Lösungen zu finden.“ Der Großteil der Reisen finde aber wie geplant statt und die Buchungslage sei grundsätzlich trotz steigender Preise sogar sehr gut. Vor allem das Luxusreisesegment floriere.
Bahnreisen
Auch Bahnreisen sind heuer sehr gefragt, wie ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair auf Anfrage mitteilt. Bei der Ost-West-Verbindung gebe es starke Zuwächse. „Auch der Fernverkehr ist bereits gut gebucht. Es gibt im Vergleich zum Rekordjahr 2019 einen Zuwachs von zehn Prozent. Die Nightjets sind in diesem Sommer ebenso schon ausgebucht. Wir empfehlen dringend eine Reservierung. Nur so kann ein Sitzplatz garantiert und ein bequemes Reisen ermöglicht werden“, appelliert er an die Bahnfahrer. Derzeit würden nur zehn Prozent an Reservierungen eingehen. Er rät auch, im Vorfeld schon die Auslastung zu checken und sich beispielsweise im Online-Tool „ÖBB live“ zu informieren und die Planung anzupassen. Seitens der ÖBB sei geplant, die Kapazitäten zu Ferienbeginn aufzustocken, um die Situation meistern zu können. VN-MEF
„Es gibt im Vergleich zum Rekordjahr 2019 einen Zuwachs von zehn Prozent.“


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