Plädoyer für frühe Bildung

Vorarlberg / 04.07.2022 • 20:26 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Laut AK-Studie werden elementarpädagogische Einrichtungen zu wenig wertgeschätzt.

Feldkirch Vor gut einem Jahr hat die Arbeiterkammer Vorarlberg die Studie „Frühe Bildung in Vorarlberg – Chancengerechtigkeit durch Bildung von Anfang an“ präsentiert. „Damals haben wir bereits nachdrücklich gefordert, dass endlich erkennbare und zukunftsfähige Schritte gesetzt und elementare Bildungseinrichtungen als Teil des österreichischen Bildungssystems anerkannt und dementsprechend verankert werden müssen“, erinnerte Dominic Götz von der AK-Grundlagenarbeit an die Empfehlungen der Studie. Während der Pandemie ließ die AK wieder im Rahmen einer Studie die Situation der Elementarpädagogik als solche analysieren. Das Projekt leitete die Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele.

Umfangreiche Befragung

In diesem Zusammenhang haben auch mehr als 150 Leitungspersonen von Einrichtungen der frühen Bildung einen umfangreichen Fragebogen beantwortet. „Dass es den Kindern gut geht, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht, dass auch unter schwierigen Umständen ein gutes Stück Normalität gelebt wird, dass die Chancengerechtigkeit im Hinblick auf Bildung gesichert bleibt, dass die soziale Isolation und deren Auswirkungen auf die Kinder so gering wie möglich sind“, fasste Häfele bei einer Pressekonferenz die zentralen Anliegen der Elementarpädagoginnen während der Pandemie zusammen. Die Kehrseite der Medaille: Der tagtägliche große Einsatz für diese Werte ist nach einhelliger Meinung der Befragten unter den einschränkenden und belastenden Bedingungen der Pandemie von der Öffentlichkeit ebenso wie von der Politik zu wenig wahrgenommen und wertgeschätzt worden. Die elementarpädagogischen Einrichtungen würden lediglich als Betreuungs- und weniger als Bildungseinrichtungen wahrgenommen. „Hier muss sich die öffentliche Meinung ändern und ein Bewusstseinswandel herbeigeführt werden“, appellierte Götz und verdeutlichte, dass frühe Bildung die wichtigste Grundlage für den weiteren Bildungsverlauf ist.

Auch den Eltern sollte laut Götz stärker bewusst sein, dass institutionelle Kinderbildung eine Riesenchance bedeutet, wenn sie qualitativ hervorragend ist, über genügend und sehr gute Fachkräfte verfügt und für Familien keine finanzielle Belastung darstellt. Die Studienautorin betonte: „Der Forschungsbericht soll einen Beitrag zur Dokumentation und Analyse von Themenfeldern leisten und damit auch einen Lern- und Wissenstransfer ermöglichen, der allen Einrichtungen elementarer Bildung zugutekommt.”

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