Vom Kalten Krieg zur multipolaren Welt

Vorarlberg / 04.07.2022 • 20:26 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Historiker Günter Bischof (69) stellt sein neues Buch vor.

Schwarzach Als Experte des Marshallplanes hat sich der an der Universität New Orleans lehrende und aus Mellau stammende Historiker Günter Bischof auf beiden Seiten des Atlantiks einen Namen gemacht. Im Gespräch mit Gerold Riedmann in der Sendung VorarlbergLIVE sprach der Universitätsprofessor nicht nur über sein neues Buch „Österreich und der Kalte Krieg“ sondern nahm auch eine Einschätzung der geostrategischen Lage in der Welt vor. „Der Kalte Krieg beschreibt eine bipolare Welt mit den Ansprüchen der zwei Weltmächte USA und Sowjetunion. Heute leben wir in einer multipolaren Welt auch mit Europa als Faktor“, betonte Bischof.

In der Zeit des Kalten Krieges sei Österreich ein Tummelplatz für Geheimdienste gewesen, viele Österreicher hätten sich diesen angedient. Die Alpenrepublik sei damals aber auch ein wichtiger Vermittler zwischen den Großmächten gewesen.

US-Populärkultur

Bischof hat das Buch zusammen mit dem Grazer Kollegen Peter Ruggenthaler geschrieben. Während Bischof als USA-Experte seine Texte verfasste, tat dies Ruggenthaler als Kenner der Sowjetunion.

Im Propagandakrieg der Großmächte hatten letztlich die USA in Österreich die Nase vorne. „Das hat natürlich kulturelle Gründe, denn die US-Populärkultur war auch bei uns sehr präsent. Die UdSSR hat in ihren Botschaften damals den Mashallplan der Amerikaner madig gemacht.“

Von den USA weiß Bischof, der im Bundesstaat Louisiana lebt, zu berichten, dass das Land durch die Ära Trump total gespalten wurde.

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