Betriebe sollen bei Energie umrüsten

Vorarlberg / 05.07.2022 • 21:58 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gewessler schickte Verordnung zur Energielenkung in Begutachtung.APA
Gewessler schickte Verordnung zur Energielenkung in Begutachtung.APA

Gas-Frühwarnstufe bleibt, sagt Ministerin Gewessler.

Wien Vor dem Hintergrund zuletzt gesunkener Gas-Speicherraten hat am Dienstag das Krisengremium der Regierung zur aktuellen Situation getagt. Demnach bleibt Österreich zwar vorerst weiter in der Frühwarnstufe, Großverbrauchern wird jedoch angeordnet, soweit wie möglich auf alternative Energieträger – vor allem Erdöl – umzurüsten. Außerdem appelliert die Regierung an die Bevölkerung, sich auf die kommende Heizsaison vorzubereiten und beim Einsparen von Strom und Gas mitzuhelfen.

Kritische Ereignisse

Eine entsprechende Verordnung zur Energielenkung werde in Begutachtung geschickt, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewess­ler (Grüne). Gleichzeitig betonte die Ministerin, dass die Situation mit Blick auf die Gasversorgung unsicher sei. Die Frühwarnstufe – Teil des dreistufigen Gas-Notfallplans – bleibe aufrecht. Mit der Wartung der Pipeline Nord Stream 1 ab 11. Juli stehe jedoch ein kritisches Ereignis unmittelbar bevor.

Die Regierung will bis zum Beginn der Heizsaison die Speicher auf 80 Prozent füllen. „Ist unser Einspeicherziel gefährdet und zwar akut, dann wird es auch die Alarmstufe geben müssen“, sagte Gewessler. „Wenn wir auf den Speicherraten, die wir jetzt haben, weitermachen, ist das Einspeicherziel erreichbar, selbst wenn wir zehn Tage Nord-Stream-1-Wartung berücksichtigen. Ein weiterer kritischer Zeitpunkt sei der 21. Juli, „wo sich nicht nur Österreich, sondern viele Länder die Frage stellen: Geht die Pipeline wieder in Betrieb?“

Wem gehört das Gas?

Wem das Gas in Österreichs Speichern gehört, sagte Gewessler nicht im Detail. „Was wir hier sagen können ist, dass für die geschützten Kunden jedenfalls die Menge auch vorrätig ist.“ Und: „Im Fall eines Notfalles gibt die Energielenkung weitreichende Möglichkeiten.“

E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch sagte, dass wegen des kaum befüllten Speichers in Haidach bei Salzburg ein Verfahren eingeleitet worden sei. Gewessler bekräftigte, dass Haidach noch dieses Jahr an das österreichische Gasnetz angeschlossen werden soll. Der Großteil des Speichers gehört der Gazprom-Tochter GSA. 

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sagte nach den Beratungen, „das Ergebnis des Bundes-Gas-Gipfels kann nur ein erster Schritt sein.“ Es brauche weitere Anstrengungen, insbesondere bei der Suche nach alternativen Gasanbietern. 

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