Schule in Vorarlberg und was sich alles ändern soll

Über viele Monate mussten in ganz Österreich die Schülerinnen und Schüler Coronatests durchführen. Wird's nächstes Schuljahr besser? APA
Personalsituation bleibt größte Herausforderung. Bilanz für 2021/2022 fällt durchwachsen aus.
Bregenz Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink ist auf Achse. Am Donnerstag war sie das zwischen der Landtagssitzung im Landhaus und der Bildungsdirektion in der Bahnhofstraße. Dort gab es die traditionelle Präsentation des abgelaufenen Schuljahres mit einem Ausblick auf das Neue.
Intensives Rekrutieren
Die größte Herausforderung für den ganzen Schulapparat mit seinen 54.000 SchülerInnen und ihren 6700 Lehrpersonen war in der Vergangenheit dieselbe, wie sie auch in der zumindest nahen Zukunft sein wird: der Personalmangel. 16 Stellen sind an den höheren Schulen fürs kommende Schuljahr noch nicht besetzt, ebenso viele an den Allgemeinen Pflichtschulen (sechs an Volksschulen, zehn an Mittelschulen). Quereinsteiger, Lehramtsstudierende und Pensionisten wurden von der Bildungsdirektion in den vergangenen Monaten unermüdlich gesucht und auch rekrutiert, es braucht weitere Anstrengungen. “Wir werden intensiv auch in anderen Bundesländern werben”, verkündete Schöbi-Fink. Die neu geschaffene Projektstelle für Lehrersuche soll das bewerkstelligen.
Neben Klimaticket und Wohnbeihilfebonus in Höhe von 180 Euro soll auch mit einer merklich administrativen Entlastung Pädagogen der Beruf schmackhaft gemacht werden. Eine Million Euro stellt das Land zusätzlich für diese Aufgaben zur Verfügung.
1,17 Millionen PCR-Tests
Der Rückblick auf das vergangene Schuljahr zwingt auch heuer zur Analyse der Coronasituation. So wurden insgesamt 1,17 Millionen PCR-Schultests gemacht. Dabei gab es 5341 positive Ergebnisse – eine Rate von 0,5 Prozent.
“Wir sind auf alle möglichen Szenarien auch für das kommende Schuljahr eingestellt”, verspricht die Schullandesrätin. Freilich wird das Ministerium erst Ende August die Richtlinien im Umgang mit dem leidigen Problem verkünden.
“Wir sind in Bezug auf Corona für das kommende Schuljahr auf alle möglichen Szenarien eingestellt.”
Barbara Schöbi-Fink, Schullandesrätin
Corona war der Grund, dass zu Schulbeginn 2021/2022 gleich 370 Kinder für den häuslichen Unterricht angemeldet wurden, 170 kehrten im Laufe des Jahres zurück. Die von der Schule Ferngebliebenen mussten eine Externistenprüfung ablegen. 14 Prozent schafften diese nicht, 12 Prozent der Daheimgebliebenen traten gar nicht an. Alle diese Kinder müssen kommendes Jahr zwingend wieder in die Schule.
Sommerschule mit neuem Angebot
Herbe Einschränkungen fürs Schulleben gab es vor allem bis Ende Februar. Bis dahin blieben etwa mehrtägige externe Schulveranstaltungen verboten, erst danach ging es für Schüler und Lehrer wieder nach Wien, in andere europäische Städte oder im Rahmen einer Skiwoche auf die Piste. Auch der Schulsport war von den Einschränkungen massiv betroffen.
Zu 75 Prozent abgerufen wurden die zur Verfügung gestellten zusätzlichen wöchentlichen Förderstunden, die es im Ausmaß von zwei Stunden für Volksschulen und eineinhalb Stunden für die restlichen Schulen gab.
Zufriedenheit herrscht bei den Verantwortlichen der Bildungsdirektion über das Ergebnis der Matura mit 92 Prozent positiven Ergebnissen.
Zwischen dem 29. August und Schulbeginn geht heuer auch wieder die Sommerschule als nun gesetzlich verankerte Schulveranstaltung über die Bühne. 1450 SchülerInnen haben sich dafür angemeldet, davon mehrere der mittlerweile 283 aus der Ukraine stammenden Kinder und Jugendliche. Vorarlberg will die Sommerschule mittelfristig ganztägig anbieten. Diesbezügliche Pilotprojekte finden in Höchst und Altach statt.
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