Eine historische Villa für ein neues Hotel

In der Villa Schwerzenbach in Bregenz sollen auf drei Etagen Gästeappartements entstehen.
Bregenz Die von Schwerzenbachs entstammen einem alten Zürcher Adelsgeschlecht. Ferdinand von Schwerzenbach ließ sich im 19. Jahrhundert in Bregenz nieder. Ebendort gründete er die Seidenspinnerei Schwerzenbach und Appenzeller AG. Mit seiner Frau, einer Tochter des Fabrikanten Melchior Jenny zu Hard, residierte er in der noblen Villa in der heutigen Römerstraße 23. Der Sohn des Paares war ebenfalls kein Unbekannter. Carl Ferdinand von Schwerzenbach machte sich insbesondere als Leiter der archäologischen Ausgrabungen in Bregenz, als Vorsitzender des Vorarlberger Landesmuseumsvereins und als Sammler von Schwertern und Schwertknäufen einen Namen. In der Villa Schwerzenbach sollen 1861 außerdem die erste Beratung in Bezug auf die Gründung einer Evangelischen Gemeinde in Vorarlberg und in der Folge die ersten evangelischen Gottesdienste in Vorarlberg stattgefunden haben, berichtet das Evangelische Museum Österreich. Das Areal der Schwerzenbach-Fabrik wurde im Jahr 1896 von der Stadt Bregenz gekauft, die die fabrikseigene Gaserzeugung weiterführte und damit den Grundstein für die heutigen Stadtwerke gelegt hat. Die Villa ist mittlerweile im Besitz der Diözese Feldkirch. Bis 2012 diente das Haus als Schülerheim. Im Dezember 2015 zogen minderjährige Flüchtlinge ein. In den letzten beiden Jahren wurden Teile davon als Kunstraum genutzt. Bald sollen die denkmalgeschützten Mauern mit neuem Leben gefüllt werden.
Drei Etagen
Auf den drei Etagen sind zwölf Ferienappartements mit einer Größe von 30 bis 80 Quadratmetern geplant. „Das Gebäude wird komplett saniert, sodass wirklich jedes Appartement eine eigene Küche und ein eigens Bad bekommt“, erläutert Katja Gächter, Geschäftsführerin von STS Tourismus. Eine Gastronomie ist nicht geplant, stattdessen soll es einen Aufenthaltsraum mit Snackautomaten geben. Projektentwickler und Bauherren sind Trivium GmbH Wien und LeoSi Immobilien GmbH in Dornbirn. Die Diözese hat den Firmen um Immobilienmakler Mario Kmenta ein 99-jähriges Baurecht eingeräumt. Betrieben wird das künftige Appartementhotel von der STS Tourismus Betriebe GmbH, an der Kmenta ebenfalls beteiligt ist. STS gibt es seit März 2021. Das Unternehmen betreut laut Gächter aktuell in Zwieselstein bei Sölden im Ötztal ein Appartementhaus mit 17 Appartements, in Götzens bei Innsbruck ein Appartementhaus mit acht Appartements und in Bregenz, Lochau und Hohenweiler insgesamt 16 Appartements.
Die Bauverhandlung hat für das Projekt in der Villa Schwerzenbach hat bereits stattgefunden. „Sobald das alles durch ist, fangen wir an. Wir planen derzeit mit einem Start im zweiten Quartal 2023“, erläutert die Geschäftsführerin, die nach der Fertigstellung auch das STS-Hauptbüro von der Anton-Schneider-Straße in die Römerstraße 23 verlegen möchte. VN-ger

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