Tankstellenräuber nun hinter Gitter

Vorarlberg / 08.07.2022 • 22:22 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der Tatverdächtige raubte heuer zwischen März und Juni insgesamt fünf Tankstellen aus. Überwachungskamera
Der Tatverdächtige raubte heuer zwischen März und Juni insgesamt fünf Tankstellen aus. Überwachungskamera

25-jähriger Harder von der Polizei als tatverdächtiger Serienräuber ausgeforscht.

Bregenz Er schlug ständig in den frühen Morgenstunden zu. Insgesamt fünf Mal. Maskiert und mit einer Airsoftpistole drang der Täter heuer zwischen März und Juni in Vorarlberger Tankstellenshops ein und erzwang von den Angestellten Bargeld.

Danach flüchtete der Räuber unerkannt. Tatorte waren Tankstellen in Hard, Bregenz, Hörbranz und zuletzt in Bürs. Dann schlug die Falle zu. Philipp Stadler vom Landeskriminalamt (LKA): „Wir haben in den vergangenen Monaten mit großem personellen Einsatz und einem umfangreichen Überwachungskonzept nach dem Täter gefahndet.“ Auch im Umfeld von Bürs, wo er zuletzt zuschlug.

Umfangreiche Nachforschungen im Umfeld der dortigen Jet-Tankstelle durch das LKA gemeinsam mit Ermittlern aus dem Bezirk Bludenz führten schließlich zum entscheidenden Hinweis: einem Pkw mit Bregenzer Kennzeichen, der damals aufgefallen war. Das Fahrzeug konnte einem 25-jährigen Mann aus Hard zugeordnet werden.

Geständig

Dessen Wohnung bekam am Donnerstagvormittag Besuch von Kriminalisten. Der Tatverdächtige war zu Hause. In den Räumlichkeiten fanden sich Teile der Tatbekleidung. Die Handschellen klickten. Der 25-Jährige zeigte sich bei den Vernehmungen geständig, sämtliche Raubüberfälle auf die Tankstellenshops allein begangen zu haben. Der Tatverdächtige, der einer beruflichen Beschäftigung nachging, erbeutete dabei jeweils Beträge von mehreren Hundert Euro. Lohnt sich dafür das Risiko? Dazu Kriminalist Stadler: „Der Mann sagte, er sei hoch verschuldet, spielsüchtig und konsumiere auch Drogen. Er war den Großteil des Tages mit Computer-Glücksspielen im Internet beschäftigt.“ Offenbar nicht mit viel Glück, denn die erbeuteten Geldbeträge waren wegen Glückspiel und Drogen in kurzer Zeit verbraucht.

Wohlüberlegte Vorgangsweise

Der Harder habe in seiner Not nicht willkürlich zugeschlagen. „Bei der Tatausführung ging er sehr überlegt vor. Aber es grundsätzlich so, dass auch bei einer noch so guten Planung Spuren hinterlassen werden“, sagt der Kriminalist.

Der Tatverdächtige wurde noch am Freitag in die Untersuchungshaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.

„Erleichtert sind nun nicht nur seine Opfer, sondern auch sämtliche anderen Mitarbeiter von Tankstellen in Vorarlberg und die Polizei“, so Stadler. VN-GS

„Erleichtert sind nicht nur die Opfer, sondern alle Tankstellen-Mitarbeiter.“

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