„Offene Jugendarbeit Dornbirn rocks“

Vorarlberg / 10.07.2022 • 17:15 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Andrea Braun und Carlos Carrasco González freuen sich mit den Absolventinnen und Absolventen.
Andrea Braun und Carlos Carrasco González freuen sich mit den Absolventinnen und Absolventen.

Was die OJAD für die Jugendlichen bedeutet, erzählten sie beim 30-Jahr-Jubiläum.

Dornbirn Was möchtest du später einmal werden? Manche erinnern sich vielleicht mit einem Schmunzeln an die Antwort, die ihnen als Kind auf diese Frage spontan einfiel. Es gibt aber auch junge Menschen, die nicht daran glauben, dass aus ihnen überhaupt etwas werden könnte. Laura, Rachmat, Simon und Viktor erzählten davon neulich vor einem gespannt lauschenden Publikum. Die Feier zum 30-Jahr-Jubiläum der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) bot dafür die Bühne. Rund 400 Menschen kamen ins Vismut an der Schlachthausstraße. Mit dem Mikrofon in der Hand brachten die Jugendlichen zum Ausdruck, dass hier alle willkommen sind, und dass manche von ihnen im familiären Umfeld des Jugendzentrums erstmals erleben, was Wertschätzung bedeutet. Sie erfahren außerdem dass es Chancen gibt, die sie ergreifen können.

Zum Geburtstagsfest gab es nicht nur eine Torte in Buchform für die Obfrau des Vereins Offene Jugendarbeit Dornbirn, Beate Hartmann, sowie für die Geschäftsleitung Martin Hagen und Kurt Nachbaur, sondern auch Beifall für 26 Absolventen des OJAD-Bildungsprojekts Albatros. Exzellente Stimmung brachte Carlos Carrasco González auf die Bühne, als er für jede Schülerin und jeden Schüler, die den Pflichtschulabschluss erfolgreich gemeistert haben, persönliche Worte der Anerkennung fand. Sie alle seien sehr mutig und tüchtig, ließ der Albatros-Leiter wissen.

Das Zeugnis bekam auch dieser Jahrgang in der edlen, mit Samt bezogenen Mappe. Die große Ausnahme aber war, dass die Absolventinnen, darunter vier junge Mütter, sie von Bürgermeisterin Andrea Kaufmann überreicht bekamen. Und wer den einführenden Worten des Stadtoberhaupts aufmerksam folgte, hat erfahren, dass ihr einst das Thema Jugend den Impuls gab, in die Politik zu gehen.

Martin Hagen betont, dass die Stadt Dornbirn eine wichtige Unterstützerin der Offenen Jugendarbeit ist und das OJAD-Team freute sich, dass Stadträtinnen und Stadträte, Freunde, Wegbegleiterinnen und Gönner so zahlreich zum Jubiläum kamen. Christina Marent (Wirtschaftsabteilung Land Vorarlberg) war ebenfalls unter den Gratulantinnen und Gratulanten. Mit der finanziellen Unterstützung des Landes werden Bildungsprojekte innerhalb der Offenen Jugendarbeit Dornbirn erst möglich, ist von Martin Hagen zu erfahren. Er und der frühere Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, der auch zum Fest kam, brachten sie gemeinsam auf Schiene. Rüdisser ist heute noch Unterstützer als Beirat im Vereinsvorstand der OJAD.

Talente der OJAD sind gefragt

„Inzwischen kommen die Betriebe auf uns zu“, stellt Martin Hagen die erhöhte Nachfrage nach jungen Talenten fest. „Die Geburtenrate in Österreich liegt bei 1,2 bis 1,4 Kindern – wir brauchen aber 2,4“, informierte er weiter. Laura berichtet indes von ihrem erfolgreich absolvierten ersten Jahr an der SOB – Schule für Sozialbetreuungsberufe. Rachmat, der nach eigenen Worten „keinen Platz und keine Perspektive“ für sich sah, lernte in der OJAD Deutsch, fand seinen Tagesrhythmus, holte den Schulabschluss nach und konnte im Alter von 20 erstmals sagen: „Schön, dass es mich gibt.“

„Ich war am Boden und habe mich versteckt“, gibt Simon preis. Viel hat sich für ihn verändert, denn „hier werde ich akzeptiert und kann was lernen“. Und Viktor sagt, dass ihm die OJAD „Gefühle wie Selbstvertrauen und Zugehörigkeit“ gibt.

„Offene Jugendarbeit rocks“ war dann auch das Stichwort von Simon Burtscher-Mathis für die Party im Kulturcafé Schlachthaus mit der Band Klaus Koblach, der Formation Stereo Ida sowie DJ XBert bis in die frühen Morgenstunden. erh

Full house beim Geburtstagsfest der OJAD. Samira Jenifer Photographer (5)
Full house beim Geburtstagsfest der OJAD. Samira Jenifer Photographer (5)
Graffiti ist Bestandteil der Hip Hop Kultur.
Graffiti ist Bestandteil der Hip Hop Kultur.
Mono Ida spielte schon am Nachmittag.
Mono Ida spielte schon am Nachmittag.
Martin Hagen führte die OJAD vom Einmann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen.
Martin Hagen führte die OJAD vom Einmann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.