Das Übel an der Wurzel gepackt

Vorarlberg / 11.07.2022 • 20:18 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Und hinein ins Gestrüpp: Jede Menge Drüsiges Springkraut findet sich häufig auch zwischen Brennnesseln.
Und hinein ins Gestrüpp: Jede Menge Drüsiges Springkraut findet sich häufig auch zwischen Brennnesseln.

Alpenvereinsjugend geht gegen invasive Pflanzen vor. Freiwillige Helfer gesucht.

Bludenz Das Drüsige Springkraut: hübsch anzusehen, aber lästig, weil es heimische Pflanzen buchstäblich den Boden unter den Wurzeln raubt. „Besonders an feuchten Standorten, wie entlang von Flüssen und Bächen, entwickeln sich oft Reinbestände, in denen kaum noch andere Arten vorkommen“, beschreibt Horst Huber die problematische Situation.

Vier Pilotregionen

Nun hat sich die Alpenvereinsjugend Vorarlberg die Bekämpfung der aus dem Himalaja stammenden Pflanze auf die Fahnen geschrieben. In Zusammenarbeit mit dem Regionsmanagement Europaschutzgebiete, der Umwelt- und Klimaschutzabteilung des Landes sowie dem Gemeindeverband wurde unlängst ein entsprechendes Projekt gestartet. „Es gibt mit Lauterach, Lustenau, Frastanz und St. Gallenkirch vorerst vier Pilotregionen“, erklärt Huber, der die Idee zum Projekt hatte und es auch leitet. Sollte die Aktion erfolgreich sein, ist im kommenden Jahr eine Ausweitung geplant. Für diesen Sommer sind noch viele helfende Hände gefragt.

Das Drüsige oder Indische Springkraut ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Balsaminengewächse. In Österreich gibt es drei Springkrautarten, wovon zwei Neophyten sind. Lediglich das Große Springkraut, auch Echtes Springkraut, Rühr-mich-nicht-an oder Wald-Springkraut genannt, ist in Mitteleuropa ursprünglich heimisch. Die beiden anderen Arten breiten sich laut den Experten in Vorarlberg extrem aus und verdrängen sukzessive die heimische Artenvielfalt.

„Ziel des Projekts ist es, das Springkraut in den kommenden drei Jahren sichtbar zu minimieren“, erklärt Horst Huber. Damit begonnen wurde schon. Im Frastanzer Ried etwa packten sechs Freiwillige das Übel an der Wurzel. Gleiches geschah auch im Montafon, in der Nähe von St. Gallenkirch. „Obwohl wir nur eine kleine Gruppe waren, füllten wir einen ganzen Anhänger“, äußert sich Huber zufrieden über den Auftakt. Immer mit dabei ist ein Vertreter des Regionsmanagements.

Überprüfung

Morgen, Mittwoch, geht es von 8 bis 12 Uhr neuerlich ins Frastanzer Ried. Die bereits gerodeten Flächen werden in regelmäßigen Abständen inspiziert, um zu überprüfen, ob und in welchem Ausmaß das Drüsige Springkraut trotz Entfernung wieder aufkommt. Die Aktion dauert noch bis 3. August. VN-MM

„Ziel ist es, das Springkraut in den kommenden drei Jahren sichtbar zu minimieren.“

Im Montafon war nur ein kleines Team am Werk, der Anhänger war bis zum Schluss trotzdem gut gefüllt.av
Im Montafon war nur ein kleines Team am Werk, der Anhänger war bis zum Schluss trotzdem gut gefüllt.av
Das Übel an der Wurzel gepackt

Infos, Termine und Anmeldungen zur Mithilfe: www.alpenverein.at/vorarlberg/Natur/neophyten/index.php

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