Bodenseewasser soll in Zukunft für Bregenz Energiequelle sein

Vorarlberg / 14.07.2022 • 20:23 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Wasser des Bodensees soll künftig auch als Energiequelle für die Landeshauptstadt Bregenz dienen. VN/Stiplovsek
Das Wasser des Bodensees soll künftig auch als Energiequelle für die Landeshauptstadt Bregenz dienen. VN/Stiplovsek

Hallenbad und Festspielhaus sollen so versorgt werden.

Bregenz In der Landeshauptstadt gibt es diverse Möglichkeiten, einen Beitrag zur Klimastrategie 2030 zu leisten. Eine davon ist die Seewassernutzung für die Wärme- und Kälteversorgung des neuen Hallenbades und des Festspielhauses mittels Wärmepumpen und „free cooling“. Das Projekt stand am Donnerstagabend auch auf der Tagesordnung der Stadtvertretungssitzung. Wie Bürgermeister Michael Ritsch (SP) betonte, habe man der Planung und dem Bau einer entsprechenden Anlage sowie den daraus folgenden Maßnahmen grundsätzlich zugestimmt. Dazu zählen vor allem die Errichtung einer großteils unterirdischen Technikzentrale samt Ausstattung seeseitig des neuen Hallenbades, eines Primärkreislaufs mit rund 1500 Meter langen Seeleitungen für die Wasseransaugung und -rückführung sowie eines Sekundärkreislaufs mit Verteilerleitungen. Betrieben wird die Wassernutzung von der Stadtwerke Bregenz GmbH, die auf diese Weise eine Wärmemenge von 3300 und eine Kältemenge von 1330 Megawattstunden pro Jahr liefern will. In einer zweiten Ausbaustufe könnte das Seewasser auch in einem erweiterten Versorgungsgebiet wie beispielsweise „Bregenz Mitte“ als regenerative Energiequelle genutzt werden. „Der Bodensee war schon immer eine Quelle für das Leben und die Lebensqualität Tausender Menschen. Ich freue mich über diesen zukunftsweisenden Beschluss“, sagt Ritsch. Die Stadt rechnet in der Projektphase I mit Kosten von rund 10 Millionen Euro, wobei 3 Millionen Euro an Förderungen durch Bund und Land „eingepreist“ sind und somit ein Finanzierungsbedarf von 7 Millionen Euro zu schultern sei. Wenn der Baubeschluss noch 2022 erfolgt und die erforderlichen Anlagenteile 2023/24 errichtet werden, wäre eine Wärme- und Kältelieferung ab 2025 denkbar.

Noch heuer fällt der Startschuss für die dritte und damit letzte Bauetappe der Pipeline-Neugestaltung. Wie Ritsch berichtete, habe man nach dem bereits erfolgten Projektbeschluss Ende März nun um 7,6 Millionen Euro die Baumeisterarbeiten vergeben. Das günstigste Angebot aus der EU-weiten Ausschreibung lag bei 8,5 Millionen Euro. Darin sind jedoch auch Kostenanteile der Illwerke-VKW-Gruppe und der Gemeinde Lochau enthalten. VN-TW

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