Photovoltaik-Pflicht in Sicht

Vorarlberg könnte dem Beispiel von Liechtenstein folgen. Dort beginnt die Pflicht ab 2025.
Schwarzach Vorarlberg könnte Liechtenstein werden, zumindest was die künftigen Regeln für Photovoltaik-Anlagen betrifft. Liechtenstein will nämlich eine Verpflichtung beschließen. Das entsprechende Gesetz ist bereits in Begutachtung. Daran findet auch Klimaschutzlandesrat Daniel Zadra (Grüne) Gefallen, wie er im Sommergespräch mit den VN erklärte.
Es müssten in Zukunft nicht nur Genehmigungsverfahren an den Ausbau von PV-Anlagen geknüpft werden. Ebenso blicke man mit Interesse nach Liechtenstein, wo eine PV-Verpflichtung vor Beschluss stehe, sagt er: „Auch in Vorarlberg wird darüber bei Neubauten oder Sanierungen nachgedacht.“
Ausnahmen
Die Regierung in Liechtenstein plant in Anlehnung an zwei Anträge im dortigen Landtag sowohl für Wohnbauten als auch für Nicht-Wohnbauten (Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts-, Dienstleistungsgebäude) eine Pflicht. „Sie soll für Neubauten und umfassende Renovierungen von bestehenden Wohnbauten gelten“, erklärt Markus Biedermann, Generalsekretär im Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt, auf VN-Anfrage.
„Bis zum Jahr 2035 sollen schließlich auch alle bestehenden Nicht-Wohnbauten mit einer PV-Anlage ausgestattet sein.“ Von der Pflicht ausgenommen seien jene Gebäude, bei denen eine Anlage etwa wegen ungenügender Sonneneinstrahlung nicht effizient beziehungsweise aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll wäre. Das könnte der Fall sein, wenn kein leistungsfähiger Stromnetzanschluss vorhanden ist. „Es können noch weitere Ausnahmen festgelegt werden, zum Beispiel bei denkmalgeschützten Objekten.“
Wer eine PV-Anlage errichten muss, soll weiterhin eine Förderung erhalten. „Künftig wird dabei zwischen Anlagen auf Neubauten und Anlagen auf bestehenden Bauten unterschieden, wobei Letztere aufgrund der höheren Investitionskosten eine etwas höhere Förderung erhalten sollen“, erläutert Biedermann. Gleiches gelte für Anlagen an vertikalen Flächen, also an Fassaden. Auch hier soll die Förderung höher sein. Zinslose Kredite zur Unterstützung seien kein Thema mehr. VN-EBI
„Bis 2035 sollen auch alle Nicht-Wohnbauten mit einer PV-Anlage ausgestattet sein.“
Energiemix in Liechtenstein
Die in Liechtenstein einheimische Stromproduktion stammte 2021 zu 70,6 Prozent aus Wasserkraft und zu 29,4 Prozent aus Photovoltaikanlagen. Rund sieben Prozent des Stromverbrauchs konnten mittels PV gedeckt werden. Wichtigster Energieträger in Liechtenstein ist die Elektrizität. Sie stellte mit einem Anteil von 33,7 Prozent den wichtigsten Energieträger dar, gefolgt von Erdgas (20,1), Diesel (11,5), Heizöl (11,1), Fernwärme aus Kehricht (10,8) und Benzin (7,6). Die übrigen Energieträger Holz, Flüssiggas, Sonnenkollektoren und Biogas hatten einen Anteil von insgesamt 5,3 Prozent.
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