Die Masken fallen lassen

Vorarlberg / 15.07.2022 • 18:22 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Einen Tag nach seinem Wienbesuch hatte Robert Habeck Corona.APA
Einen Tag nach seinem Wienbesuch hatte Robert Habeck Corona.APA

Positiv nach Gas-Treffen Ein Sommer wie damals. Das konnte man zumindest denken, wenn man die gemeinsame Pressekonferenz von Energieministerin Leonore Gewessler (44) und dem deutschen Vizekanzler Robert Habeck (52, beide Grüne) miterlebt hat. Bis auf drei abgezählte Ausnahmen saßen die Journalistinnen und Journalisten bei dem gut besuchten Termin maskenlos im Raum. Die politischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützten sich und andere schon konsequenter. Aber die Aufregung auf Medienseite war wohl zu groß für Details wie aktuell 37.000 Coronainfizierte in Wien. Immerhin ging es um nichts weniger, als ob wir im Winter frieren werden oder die Industrie zum Teil nicht mehr produzieren kann, sprich ums Erdgas. Ein Erfolg: Es kam zu einer Absichtserklärung der Nachbarländer, auch bei Gasmangel solidarisch zu bleiben. Ein Misserfolg: Am Folgetag wurde Robert Habeck positiv auf das Coronavirus getestet.

 

Rigoletto als Impf-Test-
imonial
Vor wenigen Wochen hat Gesundheitsminister Johannes Rauch (63, Grüne) gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger (47) das Aus für die umstrittene Impfpflicht verkündet. Gleichzeitig betonen verschiedene Experten und Expertinnen aber immer wieder, dass der nächste Stich zwar nicht vor einer Infektion, aber vor schweren Verläufen schützt. Die Bundesregierung unter Kanzler Karl Nehammer (49, ÖVP) setzt deswegen ihre Impf-Offensive in den sozialen Netzwerken fort. Mit bezahlten Beiträgen wird derzeit auf dem Account „GemeinsamGeimpft“ auf Facebook und Instagram kräftig geworben. Neun verschiedene Inserate, neun verschiedene Werbebilder. Für jedes Bundesland das passende. In Tirol ist es beispielsweise das „Goldene Dachl“, in Wien das „Riesenrad“, in Kärnten der „Lindwurm“ und in Graz der „Uhrturm.“ Vorarlberg wird vom Osten des Landes offensichtlich ganz stark mit den Bregenzer Festspielen verknüpft. Was vor allem Festspiel-Präsident Hans-Peter Metzler (63) und Intendantin Elisabeth Sobotka (57) besonders freuen wird. Vor allem vor der pompösen Festspiel-eröffnung kommende Woche mit zahlreichen Promis aus Wirtschaft, Kunst & Kultur sowie Politik mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen (78) an der Spitze. Wobei sich offensichtlich noch nicht bis nach Wien durchgesprochen hat, dass heuer und 2023 „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini als Spiel auf dem See präsentiert wird – denn auf Facebook und Co. wird immer noch mit dem Bühnenbild von „Rigoletto“ Werbung für den nächsten Stich gemacht.

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