Lösung bis Jahresende
Schwangerschaftsabbruch: Rüscher sucht Nachfolgeangebot.
Bregenz Bis Ende des Jahres soll eine gute Lösung für die Nachfolge von Benedikt-Johannes Hostenkamp in Vorarlberg gefunden sein. Das beteuert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) auf VN-Anfrage. Die Gespräche mit allen Systempartnern würden laufen oder seien in Planung. Hostenkamp ist der einzige Gynäkologe im Land, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt und steht kurz vor der Pension.
Für ihn ist klar, dass eine Klinik außerhalb des Krankenhauses Vorteile hätte: „Es muss eine ärztlich geleitete Einrichtung sein, die in Anästhesie und Gynäkologie Facharztstandard bietet.“ Ideal wäre, wenn mehrere Ärzte Dienste in der Klinik übernehmen. „Es will keiner sein Schild hinhängen. Das gibt den Kollegen und Kolleginnen gewissen Schutz“, auch wenn es sich früher oder später herumsprechen würde.
Eine solche Erfahrung habe er bei seinen Anästhesisten gemacht. Nachdem sein ursprünglicher Kollege in Pension ging, seien manche vertretungsweise eingesprungen, aber nach ein, zwei Mal nicht mehr gekommen. „Der gesellschaftliche Druck wurde ihnen zu groß. Jetzt haben wir wieder eine Anästhesistin aus Deutschland. Wenn wir sie nicht gefunden hätten, hätten wir vor einem Jahr schließen müssen.“
Ein Angebot direkt im Spital hielte Hostenkamp für schlechter. Dort komme die Psychosomatik regelmäßig zu kurz. Gleichzeitig dürften Pflegekräfte und Ärzte nicht zu Diensten für Abtreibungen beordert werden. Sie müssen sich klar dafür entscheiden. „Das führt zu einer Bewertung zwischen denen die es machen und die es nicht machen. Das reicht am Ende bis hin zum OP-Katalog.“ Zudem könnten Patientinnen, die zum Schwangerschaftsabbruch ins Spital kommen, nicht neben Patientinnen mit drohender Fehlgeburt gelegt werden. „Also muss man separieren. Plötzlich wäre zum Beispiel Zimmer 10 das Abbruchszimmer.“ VN-ebi