Weniger Schüler melden sich ab

Vorarlberg / 07.08.2022 • 20:29 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Viele Eltern wollten ihre Kinder auf Grund der Coronamaßnahmen nicht in die Schule schicken. Häuslicher Unterricht war angesagt.REUTERS
Viele Eltern wollten ihre Kinder auf Grund der Coronamaßnahmen nicht in die Schule schicken. Häuslicher Unterricht war angesagt.REUTERS

Es bleiben dennoch über 200 Vorarlberger Kinder im häuslichen Unterricht.

Wien, Schwarzach 4601 Kinder bleiben im kommenden Schuljahr daheim. Ihre Eltern haben sie abgemeldet. Die Kinder gehen also in den häuslichen Unterricht. 4601 sind deutlich weniger als im Jahr zuvor. 2021/22 gab es rund 7500 Abmeldungen. Auch in Vorarlberg geht die Zahl zurück.

In Österreich gilt keine Schulpflicht, sondern eine Unterrichtspflicht. Kinder können also häuslichen Unterricht oder eine Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht besuchen. Das muss der Bildungsdirektion aber angezeigt werden. Diese kann die Abmeldung untersagen, “wenn mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, dass die Gleichwertigkeit des Unterrichtes nicht gegeben ist”. Schülerinnen und Schüler, die eine Deutschförderklasse besuchen müssen, dürfen nicht in den häuslichen Unterricht.

Am Ende des Schuljahres müssen die Kinder, die von der Schule abgemeldet worden sind, bei einer Prüfung beweisen, dass sie den Jahresstoff beherrschen. Wie die VN berichteten war die Bilanz dazu ernüchternd. Rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler, die in Vorarlberg im häuslichen Unterricht waren, traten entweder gar nicht erst an oder fielen durch. Sie müssen an die Schule zurück und das Schuljahr wiederholen.

209 Abmeldungen im Land

Mit der Pandemie stieg die Zahl der Schulabmeldungen rasant. Viele Eltern waren gegen die Coronamaßnahmen und wollten ihren Kindern unter anderem Tests und Maske ersparen. Waren es zu Beginn des Schuljahres 2020/21 370 Schüler, die der Schule fernblieben, ging die Zahl 2021/22 auf 221 zurück. Für das kommende Schuljahr meldet das Bildungsministerium 209 Abmeldungen in Vorarlberg. Es sei aber davon auszugehen, dass die Zahl auf Grund der negativen Jahresprüfungen noch sinken werde.

“Wir haben viele Maßnahmen getroffen, um die Qualität im häuslichen Unterricht sicherzustellen”, berichtet Ressortchef Martin Polaschek (ÖVP). “Es ist erfreulich, dass sich wieder viele Eltern dafür entscheiden, ihre Kinder in die Schule zu schicken und nicht zuhause zu unterrichten. Ich bin überzeugt, dass das Lernen in einer Klassengemeinschaft mit ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen ein essenzieller Faktor für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ist.”