Adelsgeschlechter im Kampf

Der Burghof erlaubt Kindern viel Freiraum für Fantasiegeschichten.
Graf Hugo von Feldkirch ließ die Burg überfallen, während die eigenen Bürger auf Burg Sigberg in Göfis weilten.
GÖFIS Es wird vermutet, dass die Burg bereits vor dem Jahr 1253 errichtet wurde, da die früheste Nennung eines Trägers des Namens „von Siegberg“ auf dieses Jahr zurückgeht. Wobei die Anlage erst 1319 in urkundlichen Erwähnungen aufscheint. Ursprünglich waren die Herren von Sigberg Dienstmannen der Montforter. Durch die Montforter-Teilung in Montfort-Feldkirch und Montfort-Werdenberg wurden die Sigberger jedoch Dienstmannen der Werdenberger. Ein gespanntes Verhältnis zu den Montfortern entstand. Um 1355 überfiel Graf Rudolf III. von Montfort die Burg Sigberg, eroberte diese und brannte sie nieder. Ursache dafür waren die Zuflucht suchenden Feldkircher Bürger. Grund für die Flucht waren die Erpressungsmethoden ihres Herrn, denen sich die Bürger bei den Sigbergern zu entziehen versuchten. Zuvor waren die beiden Söhne des Stadtherrn im graubündnerischen Raum in Gefangenschaft geraten. Ein hohes Lösegeld war zu zahlen. Dieses Lösegeld versuchte der Graf durch einen Überfall auf seine Bürger zu erpressen. Nach dem Überfall wurde die Burg wieder aufgebaut. Kaum wieder errichtet, wurde die Burg im Jahr 1435 abermals belagert und zerstört. Hierbei ging es um Streitereien bezüglich Geldangelegenheiten zwischen Heinrich III. von Sigberg und Graf Friedrich VII. von Toggenburg. Es kam zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, welche die Sigberger gewannen. Friedrich von Toggenburg rächte sich, zog vor die Burg und legte sie in Schutt und Asche. Seither blieb die Burg eine Ruine.
Erhaltungsmaßnahmen
Von 2001 bis 2008 wurden vier Sanierungen an der Ruine Sigberg veranlasst. Dadurch wurde die Burganlage zum gern genutzten Freizeitgelände. Etwa 40 ehrenamtliche Helfer leisteten gesamt 5800 Stunden. Investiert wurden gesamt 186.575 Euro in die Erhaltungsmaßnahmen. Über 58.000 Euro wurden durch Firmensponsoring und private Spenden erhalten.
Rudolf Huber, Vorsitzender des Erhaltungskomitees, beschäftigt sich intensiv mit den Sanierungsmaßnahmen der Ruine. Weitere Maßnahmen sind seitens des Erhaltungskomitees angedacht, allerdings fehlen dafür aktuell die Geldgeber. Im Jahr 2020 wurde neben der Ruine eine Aushubdeponie errichtet, die nun in die Nähe des Ruinenfundaments erweitert werden soll. „Durch die Erweiterung der Aushubdeponie wird die ehrenamtlich geleistete Arbeit entwertet“, kritisiert Huber die Entscheidung der Gemeindevertretung.
Ausflugsziel Ruine Sigberg
Unser Startpunkt ist der Parkplatz bei der Kirche in Göfis. Dort finden wir schon die ersten Wegweiser mit „Sigberg/Stein“ oder „Ruine Sigberg“. Nach einiger Zeit auf asphaltierter Straße gelangen wir zum Waldrand, nach etwa 500 Meter auf dem Forstweg finden wir einen Wegweiser, der uns auf einen Trampelpfad weiterführt. Nach wenigen Schritten können wir einen Blick auf die Ruine Sigberg erhaschen. Weiter geradeaus sehen wir den groß angelegten Grillplatz, der zum Holzsammeln und Grillen einlädt. Da wir nicht ans Grillen denken, gehen wir denselben Weg zurück zum Ausgangspunkt. Dort entscheiden wir uns, in der Bistro-Bar Consum im Zentrum neben der Kirche zu speisen. VN-SAH
„Durch die Erweiterung der Aushubdeponie wird die ehrenamtlich geleistete Arbeit entwertet.“

Die Überreste der damaligen Kapelle sind heute noch gut erkennbar.

Die Ringmauer wurde im zweiten Bauabschnitt verstärkt und erhöht.
Ruine Sigberg
GEHZEIT 1 Stunde
KILOMETER 1,5
HÖHENMETER 50
PARKMÖGLICHKEIT Parkplatz Kirche Göfis
ÖFFENT. VERKEHRSMITTEL Bushaltestelle Göfis Kirche
EINKEHRMÖGLICHKEITEN Consum Bistro-Bar
SONSTIGES Grillstelle vorhanden
Quellen: Die Vorarlberger Burgen – Alois Niederstätter
Walgau Fernsehen – Burgen im Walgau