Russland bereit für AKW-Inspektion

UN-Generalsekretär sieht Beschuss als selbstmörderisch.
Kiew Russland ist offen für eine internationale Inspektion des unter Beschuss geratenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Das Außenministerium in Moskau erklärte am Montag, IAEA-Inspekteure sollten das Kraftwerk im Südosten der Ukraine untersuchen. Der Ukraine warf Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa vor, ganz Europa als Geisel zu nehmen. Die Regierung in Kiew verhindere eine internationale Inspektion des Kraftwerks und sei für den Beschuss verantwortlich, hieß es.
Russland und die Ukraine haben sich in den vergangenen Tagen gegenseitig beschuldigt, Europas größte Nuklearanlage beschossen zu haben. Wegen der Entwicklungen steigt die Furcht vor einem Super-GAU ähnlich wie im ukrainischen Tschernobyl 1986.
“Jeglicher Angriff auf ein nukleares Kraftwerk ist eine selbstmörderische Sache”, meinte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Er forderte einen schnellen Zugang der IAEA-Inspekteure. Auch der Ständige Vertreter der Ukraine bei der IAEA, Jewhenij Zymbaljuk, pochte auf eine rasche internationale Inspektion. Der Chef des staatlichen ukrainischen Nuklear-Konzerns Energoatom, Petro Kotin, forderte die Stationierung von Friedenstruppen in dem Kraftwerk.